Der Schwede Ruben Östlund hat mit seiner Satire Triangle of Sadness den Europäischen Filmpreis gewonnen. Der Film über eine Luxuskreuzfahrt wurde am Samstagabend als bester europäischer Film des Jahres in Reykjavik ausgezeichnet.
Östlund erhielt für seine kapitalismuskritische Survival-Farce, die seit Oktober auch sehr erfolgreich in den deutschen Kinos läuft, außerdem den Regie- als auch den Drehbuchpreis. Und die Ehrungen gingen noch weiter, denn auch der Hauptdarsteller des Films – Zlatko Burić – wurde zum besten Darsteller gewählt.
Dass dieser Film ein echtes Highlight ist, sollte Cineasten bereits seit Cannes klar sein, denn auch dort erhielt Triangle of Sadness die höchste Auszeichnung: Die Goldene Palme.
Worum geht’s in Triangle of Sadness“?
Ruben Östlund führt in seinem Film Superreiche als wirklich dekadentes Pack vor, dem er übel mitspielt. Das Captain’s Dinner endet bei stürmischer See in einer Brechorgie und die Fahrt an sich mit Schiffbruch auf einer einsamen Insel. Plötzlich weiß auch ein kaviarverwöhnter Gaumen wieder, wie gut eine Packung Salzstangen schmecken kann.
Der Schwede blickt mit bitterbösem Humor auf eine Welt, die sich in Habende und Habenichtse aufteilt, schildert einen Mikrokosmos aus Models, Influencern, Millionären, Dienstpersonal und Arbeitern.
Doch die glänzende Fassade beginnt zu bröckeln. Ruben Östlund mixt Drama, Satire und Slapstick gekonnt zu einer nie gesehenen, explosiven Melange und sichert sich endgültig seinen Status als einer der bedeutendsten Filmemacher der Gegenwart.
So unterhaltsam provokant hält derzeit kein anderer Regisseur der Gesellschaft einen Spiegel vor. Eine brillant bissige Abrechnung mit den Reichen und Schönen dieser Welt.