In diesem Sommer ist Essen eine Reise wert, denn die Villa Hügel feiert ihren 150. Jahrestag. Die Villa Hügel war von 1873 bis 1945 das Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp und sie ist ein Symbol des Zeitalters der Industrialisierung Deutschlands. Eigentümerin ist heute die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung – die Familie Krupp selbst bewohnte das Haus bis 1945. Die Villa Hügel ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in der Stadt Essen!
Das Inhaltsverzeichnis
Mehr als 8000 Quadratmeter Wohnfläche und 269 Räume
Die Villa Hügel im Stadtteil Bredeney wurde 1873 von dem Industriellen Alfred Krupp gebaut. Die schlossähnliche Anlage samt weitläufigem Hügelpark (der etwa so groß wie 30 Fußballplätze ist) wurde nach Kriegsende nicht mehr als Wohnhaus genutzt und ist seitdem ein Museum – und seit 1984 der Sitz der Kulturstiftung Ruhr ist.
Bereits in den 1860er-Jahren hatte Alfred Krupp das Gelände um den Klosterbuschhof in Bredeney gekauft – weiträumige Ländereien mit Wald und Ackerland.
Hier sollte ein Anwesen entstehen, das den stetig wachsenden repräsentativen Ansprüchen eines Unternehmens genügen musste. Ein Anwesen, in dem die Krupps Politiker ebenso empfangen konnten wie Regierungschefs, Kaiser oder Könige. Majestätisch erhebt sich oberhalb des Ruhrtals die Essener Villa Hügel
Nach der Beschlagnahmung des Anwesens durch die Alliierten im Jahr 1945, machten sie es zum Sitz der Kohlenkontrollkommission. Erst nach sieben Jahren erhielt die Familie das Haus zurück. Nach Auszug der Alliierten diente das Anwesen jedoch nicht mehr als Wohnhaus. Die Familie stellte es der Allgemeinheit zur Verfügung, insbesondere um die Kunst, Wissenschaft und Kultur zu fördern.
Zum 150. Jahrestag wollen die Veranstalter jetzt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden. In der Villa werden weitere Räumlichkeiten für die Besucher geöffnet.
Das Wohnkonzept für das Hauptgebäude stammt von Alfred Krupp selbst
Nach seinem Wunsch befinden sich im Erdgeschoss der Villa Hügel die offiziellen Gesellschaftsräume, die BesucherInnen besichtigen können: die früheren Empfangssalons, Speisesaal und Bibliothek. Früher fanden in der Villa regelmäßig Konzerte und Bälle statt. So waren Feste mit fast 600 geladenen Gästen keine Seltenheit. Dafür beschäftigte man im Jahr 1914 insgesamt 648 Personen. Im Saal, der sich im ersten Stock befindet, werden übrigens auch heute noch Konzerte aufgeführt.
Sehr imposant: Der Park der Villa Hügel
Neben einer einzigartigen Vegetation sind es auch die Skulpturen und die immer wieder neuen Blickwinkel, die den Villa Hügel-Park ausmachen. Die meisten der rund 7.000 Bäume ließ Alfred Krupp im 19. Jahrhundert pflanzen. Da Alfred Krupp aber nicht warten wollte, bis die Bäume im Park groß sind, hatte er eine revolutionäre Idee. Er ließ Bäume an anderen Stellen ausgraben und in seinen Garten einpflanzen. So etwas war damals total neu. Selbst die Fahrzeuge zu Transport der Bäume mussten von der Firma Krupp erst entwickelt werden.
Wissenswertes: Das Unternehmen Krupp stellte vor allem Stahl her und war über viele Jahrzehnte im 19. und 20. Jahrhundert eine der größten Firmen in Europa. Der riesige Betrieb war lange in reines Familienunternehmen. Die Krupps gehörten über mehrere Generationen zu den reichsten Industriellen-Familien der Welt. Seit der Fusion 1999 mit der Thyssen AG trägt der Konzern den Namen ThyssenKrupp.
Die Öffnungszeiten
- Hügelpark: Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 19.00 Uhr, montags geschlossen
- Villa Hügel: Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr, letzter Einlass 17.50 Uhr
- Tageskarte für einen Erwachsenen: 5 Euro, Kinder unter 14 Jahren können kostenlos hinein. Das Ticket berechtigt zum Besichtigen des Parks und der Villa inklusive Dauerausstellung. Sehr empfehlenswert sind die Führungen durch die Villa Hügel.
Falls man nach der Besichtigung der Villa Hügel hungrig geworden ist und den Ausblick über den Baldeneysee bei einem Glas Wein genießen möchtet, dem empfehlen wir das in unmittelbarer Nähe gelegene griechische Restaurant Hügoloss. Da es leider kein Geheimtipp mehr ist, solltet ihr vorab einen Tisch reservieren.
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