Wer sich oft schlapp fühlt oder aufgewühlt und harscher reagiert als man selbst vom eigenen Gemüt gewohnt ist, sollte vielleicht einmal einen Nuklearmediziner aufsuchen. Dieser kann schnell feststellten, ob eine Fehlfunktion der Schilddrüse vorliegt.
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Ich selbst leide seit Jahrzehnten an einer Schilddrüsenunterfunktion und wurde bereits zwei Mal an der Schilddrüse operiert. Bei der Diagnose Schilddrüsenunterfunktion muss man aber erst einmal Angst haben, denn mit der richtigen Tabletten-Einstellung kann man gut damit leben – vorausgesetzt, man nimmt diese auch täglich in der richtigen Dosis ein.
Aber was bedeutet Schilddrüsenunterfunktion eigentlich?
Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch bekannt als Hypothyreose, ist eine Bedingung, bei der die Schilddrüse nicht in ausreichendem Maße Hormone produziert, die für den Stoffwechsel des Körpers wichtig sind.
Dies kann zu einer Reihe von Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und Trockenheit der Haut führen.
Eine Hypothyreose kann aus verschiedenen Gründen auftreten, darunter Schäden an der Schilddrüse aufgrund von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Strahlenexposition, eine unzureichende Aufnahme von Jod in der Ernährung oder eine Behandlung mit radioaktivem Jod.
Diagnostiziert wird eine Schilddrüsenunterfunktion durch eine Blutuntersuchung, bei der die Konzentration an Schilddrüsenhormonen und Stimulanzien gemessen wird. Die Behandlung besteht in der Regel aus der Einnahme von Schilddrüsenhormonen in Form von Tabletten (wie L-Thyroxion oder Thyronajod), um den Mangel auszugleichen.
Es ist wichtig, dass Menschen mit einer Hypothyreose regelmäßig von einem Arzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie die richtige Dosis an Schilddrüsenhormonen erhalten und dass ihre Symptome gut kontrolliert werden.
Ich persönlich habe es bereits mehrfach verschlampt und wurde bei meinem vorletzten Besuch beim Nuklearmediziner mit der Nachricht überrascht, dass meine Schilddrüse nachgewachsen ist – obwohl ich dachte, im Jahr 2013 sei sie mir komplett herausoperiert worden. Aber nein, das gute Ding ist erneut nachgewachsen.
Ja, es ist möglich, dass eine Schilddrüse nachwächst
Dies hängt jedoch von den Umständen und dem Grund für den ursprünglichen Verlust ab. Wenn ein Teil oder eine ganze Schilddrüse chirurgisch entfernt wurde, ist es normalerweise nicht möglich, dass sie nachwächst. In einigen Fällen kann jedoch eine medikamentöse Behandlung oder eine andere medizinische Behandlung dazu beitragen, dass die verbleibende Schilddrüse funktioneller wird und mehr Hormone produziert.
Wenn die Hypothyreose auf eine Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis oder auf eine Behandlung mit radioaktivem Jod zurückzuführen ist, kann es sein, dass die Schilddrüse nicht vollständig nachwächst, aber dass sie in der Lage ist, ihre Funktion teilweise oder vollständig wiederherzustellen, insbesondere wenn die Behandlung frühzeitig begonnen wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall von Schilddrüsenunterfunktion unterschiedlich ist und dass es keine Garantie dafür gibt, dass eine Schilddrüse nachwächst oder ihre Funktion wiederherstellt. Es ist daher am besten, sich von einem erfahrenen Endokrinologen oder Schilddrüsenspezialisten beraten zu lassen, um die beste Behandlung für die individuellen Bedürfnisse zu erhalten.
Wie schmerzhaft ist eine Schilddrüsen-Operation?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Chirurgie in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht hat. Im Jahr 1995 wurde ich in der Essener Uni-Klinik operiert und hatte wochenlang Nackenschmerzen. Bei der zweiten OP im Sommer 2013 (im Berliner Bundeswehrkrankenhaus), konnte ich bereits nach drei Tagen das Krankenhaus schmerzfrei verlassen.
Die Schmerzen nach einer Schilddrüsenoperation variieren aber und hängen von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der Art der Operation, dem Allgemeinzustand des Patienten und dem individuellen Schmerzempfinden.
In der Regel ist die Schilddrüsenoperation ein Eingriff unter Vollnarkose, sodass man während der Operation keine Schmerzen spüren wird. Nach der Operation kann es zu leichten Schmerzen oder Beschwerden im Halsbereich kommen, die jedoch in der Regel durch Schmerzmedikamente gut kontrolliert werden können.
Ein Tipp von Ärzten
Wer genügend Jod mit der Nahrung zu sich nimmt, kann damit einem Kropf und verschiedenen Schilddrüsenproblemen vorbeugen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Gesunden, Jodsalz zu verwenden und ein- bis zweimal pro Woche Seefisch zu essen.
Schilddrüsenpatienten sollten ihren Jodbedarf mit dem Arzt klären. Schwangere und Stillende, die einen erhöhten Bedarf haben, sollten mit Ihrem Arzt über eine eventuell notwendige Nahrungsergänzung sprechen.