Kirschbluete Tokio

Die besten Reisetipps für Tokio

Obwohl ich großer NYC-Fan bin, reizen mich auch andere Länder und deren Metropolen. Meinem (damaligen) Job habe ich es zu verdanken, bereits mehrmals nach Tokio reisen zu dürfen. Und was soll ich sagen? Seit mehr als zehn Jahren bin ich Fan dieser Stadt, denn Tokio ist so anders als alle anderen, in denen ich bereits gewesen bin. Wieso sich eine Reise weit in den Osten und ein 14-stündiger Flug sich lohnt? Hier erfahrt ihr es. Und ich verrate euch auch die besten Reisetipps für Tokio.

Die Stadt Tokio hat knapp zehn Millionen Einwohner und liegt auf Honshū, der Hauptinsel Japans. Genauer genommen befindet sich Tokio in der Kantō-Ebene. Gemeinsam mit den Städten Saitama, Chiba, Yokohama und Kawasaki bildet Tokio die Metropolregion Tokio, das mit knapp 40 Millionen Einwohnern größte Ballungsgebiet der Welt!

Die besten Reisetipps für Tokio-Neulinge

Das Zentrum Tokios besteht aus 23 Bezirken. Jeder davon verwaltet sich selbst wie eine eigene Stadt. Die einzelnen Stadtteile sind mit einem sehr gut ausgebauten Netz an Bus, Metro und Bahn miteinander verbunden. Beim Blick auf die Karte mag alles sehr verworren und undurchsichtig erscheinen. In der Realität funktioniert es aber sehr gut und es ist effektiv.

Folgende Sehenswürdigkeiten sollte man sich nicht entgehen lassen

Das Digital Art Museum ( Dejitaru Aato Myuujiamu) ist ein noch relativ neues Museum und zeigt Digitale Kunst der Gruppe “teamlab Borderless”. Die Ausstellungen in Tokyo beziehen Decken, Böden und Wände mit ein und laden euch zum Mitmachen ein.

Die Straßenkreuzung in Shibuya kennt jeder, der viele Kinofilme schaut. Die Shibuya Kreuzung liegt direkt vor dem JR Bahnhof Shibuya in dem Shibuya Viertel und ist berühmt für ihre Menschen-Massen, die bei jeder Ampelschaltung die Kreuzung überqueren.

Man kann ohne Zweifel sagen, dass dies die berühmteste Kreuzung der Welt ist. In den Abendstunden gehen bis zu 15.000 Personen (während einer (!) Ampelphase versteht sich) über diese Kreuzung und erzeugen so ein einmaliges Bild.

Sie prallen nicht gegeneinander, sondern bewegen sich als ein Organismus, ein zusammengehöriges Individuum, was vor allem von der Rücksicht auf seine Mitmenschen lebt – ein Prinzip, was die Japaner perfektioniert haben. Ist man selbst mitten im Geschehen, ist es schneller vorbei als man sich wünscht (hier ist die Kreuzung: Shibuya, Udagawa 21-6 Tokyo Q-FRONT)

Auf eurer Liste der Dinge, die ihr euch ansehen wollt, solltet ihr auch das Tokyo Metropolitan Art Museum vermerken. Es besitzt sechs Galerien, die jedes Quartal variieren. Es gibt keine permanente Ausstellung, dafür aber kostenlose Ausstellungen, die neue Künstler eine Möglichkeit bieten, ihre Werke auszustellen.

An einem Ort werden bedeutende Werke von acht Künstlern gezeigt – Iwasa Matabei, Kano Sansetsu, Ito Jakuchu, Soga Shōhaku, Nagasawa Rosetsu und Utagawa Kuniyoshi sowie Hakuin Ekaku und Suzuki Kiitsu. Zahlreiche wichtige Kulturgüter sind enthalten.

Besonders schöne Tempel, die ihr besuchen solltet

Tokyo Metropolitan Art Museum
Die aktuelle Ausstellung im Museum (Credit: Tokyo Metropolitan Art Museum )

Wenn man in Tokio einen tra­di­tio­nellen Tempel besuchen will, so ist der Sensō-ji, auch bekannt als Asakusa Tempel, die beste Adresse. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere bud­dhis­tische Tempel, aber nur wenige, bei denen das gesamte archi­tek­tonische Ensemble nach wie vor so gut zur Geltung kommt.

Im Tempelbezirk durchschreitet man das große „Hōzō-mon“ genannte Tor, kann wie üblich seinen Mund mit Wasser ausspülen und sich mit Rauch reinigen, bevor man die Haupthalle des Tempels erreicht, welcher der buddhistischen Gnadengottheit Kannon gewidmet ist.

Ein weiterer Hinweis: In der näheren Umgebung des Tempels befinden sich viele traditionelle Restaurants (oder vielmehr Essstuben), in denen traditionelle Gerichte wie hausgemachte Nudeln, Sushi und Tempura angeboten werden (die Adresse: 2 Chome-3-1 Asakusa, Taito City, Tokyo 111-0032).

Weitere Sehenswürdigkeiten (Tempel)

  • Der Tempel Zojoji
  • Der KOGANJI Tempel
  • Der Gotokuji Tempel
  • Der Meiji-Jingu ist wohl ohne Zweifel einer der symbolträchtigsten Schreine Tokios

Ihr seid nicht in Paris

Der Tokyo Tower ist das Wahrzeichen Tokios und mit seinen 333 Metern Höhe der größte, freistehende Stahlturm der Welt. Erinnert er euch an einen anderen Turm? Richtig, Paris und der Eiffelturm lassen grüßen.  Wer die japanische Version besuchen will: Der Stahlturm Tokyo Tower (ein Fernsehturm) steht im  Shiba-Park im Stadtbezirk Minat.

Der Turm gilt als Symbol des japanischen Wiederaufbaus und der westlichen Ausrichtung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg.

Von Wikipedia weiß ich jetzt, dass der Tokyo Tower nach seiner Fertigstellung im Jahr 1958  der höchste Fernsehturm der Erde und die zweithöchste freistehende Konstruktion der Welt nach dem Empire State Building in New York (449 m).

Kaum zu glauben, aber wahr

  • Die Hauptstraßen Tokios sind relativ leer, denn die meisten Autos fahren auf den Express-Highways über der Stadt. Zudem fahren auffällig viele Hybrid-Autos durch die Stadt, sodass die Motorgeräusche geringer sind als in anderen Großstädten
  • Tokio ist unheimlich sauber – und dennoch werdet ihr Schwierigkeiten haben, einen  Mülleimer zu finden (an den Ampeln hängen fast überall Becher, in denen Zigarettenstummel rein geworfen werden können; falls man denn raucht!). Keine Mülleimer in ganz Toko – der Grund dafür ist der Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn im Jahr 1995
  • Japaner verbeugen sich zur Begrüßung und dass teilweise sehr tief. Es ist also unüblich, die Hände zu schütteln oder sich gar zu umarmen. Zudem wird sich in Japan sehr viel bedankt
  • Ebenfalls nicht gern gesehen: Sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen. Hierfür geht man in Japan auf die Toilette oder zieht sich irgendwohin zurück
  • Für Japaner ist guter Service eine Selbstverständlichkeit und der Kunde immer König. Weder im Café, noch im Restaurant muss man Trinkgeld geben (ganz anders als in New York City)
  • Leider hat Tokio noch kein flächendeckendes WLAN-Netz. Allerdings bieten einige Restaurants, Hotels und manche Bahnhöfe sogar kostenlosen WLAN-Zugang an
  • Tokio zählt zu den teuersten Städten der Welt. Vorsicht: Der Yen-Euro-Wechselkurs schwankt stark (aktuell: 1000 Yen entsprechen rund 8 Euro).

Ein Muss für alle, die länger in Tokio sind

Eine tolle Schlussszene

Wer länger als sieben Tage in der Stadt ist, sollte Ausflüge unternehmen. Ein echtes Highlight ist eine Zugfahrt zum Fuji (dem Berg). Vielleicht kennt ihr Doris Dörries‘ Film Kirschblüten Hamami, dann werdet ihr sofort wissen, wieso „Mr. Shy“ (so wird der Berg – ein Vulkan –  in dem Spielfilm genannt) einen Besuch wert ist.

Die Fahrt aus der Stadt heraus zum Fuji dauert ca. zwei Stunden. Und wie im Film zeigt sich der Berg nicht jeden Tag, denn wenn es zu neblig ist, sieht man ihn nicht (daher auch der Name Mr. Shy).

Majestätisch thront der Berg – er ist mit 3776,24 m der höchste Berg Japans

U-Bahn-Fahren in der Riesenmetropole

Es hat bei mir mehrere Besuche gebraucht, bis ich das U-Bahn-Netz Tokios verstanden haben. Sobald man jedoch einmal den Dreh raus hat, ist U-Bahnfahren in Tokio wirklich kinderleicht. Wichtig zu wissen ist lediglich, dass es in Tokio zwei unterschiedliche Betreiber gibt: einmal die private Tokyo Metro und einmal die städtische Toei Subway.

Ein wichtiges Utensil in Tokio: Der Mundschutz

Um ein Ticket zu kaufen, muss zunächst auf der Karte nachgesehen werden, zu welcher Station man möchte.  Schaut dazu, wenn ihr kein Japanisch sprecht, auf die englische Ausgabe. Jede Station ist mit einem Preis versehen, der zwischen 160 und 300 Yen liegt (das sind zwischen 1,20€ und 2,50 €).

Tokio hat zwei Flughäfen

Eine Sache, die man bei der Buchung eines Fluges nach Tokio beachten sollte, ist die Tatsache, dass es nebem dem Flughafen Tokio-Haneda noch den Flughafen Tokio-Narita gibt. Während der erste mehr für Inlandsflüge genutzt wird, wird der zweite vor allem von internationalen Fluggesellschaften angesteuert.

Da Haneda näher an der Stadt liegt, solltet ihr versuchen, dort zu landen, denn von hieraus benötigt man knapp 40 Minuten in die City. Von Narita aus braucht man knapp 75 Minuten (aber dafür fährt man durch eine tolle Landschaft und erhält einen ersten Eindruck vom Land).

Direktflüge von Frankfurt nach Tokio kosten mindestens 1000€ und dauern rund 11 Stunden. Flüge mit Stop-over in Asien (wie in Bangkok, Kuala Lumpur oder Hongkong), variieren im Preis stark. Japan Airlines bietet Inlandsflüge für Japan-Reisende billiger an (muss in Deutschland gebucht werden). Bei All Nippon Airways gibt es ebenfalls Sonderpässe. Nutzt am besten eine Flugsuchmaschine wie skyscanner.de oder fluege.de, um den besten und günstigsten Flug zu erhalten.

Kirschbluete Tokio
Kirschblüte in Tokio (Credit: Privatfoto)

Das Tokioter Klima und die beste Reisezeit

In Japan gibt es vier ausgeprägte Jahreszeiten. Diese bekommt Tokio durch seine Lage an der Ostküste weniger extrem zu spüren. Trotzdem solltet ihr auf jedes Extrem vorbereitet sein. Im Juli und August kann es sehr heiß werden und Temperaturen über 30 Grad sind dann keine Seltenheit. Ab ca. Mitte Juni ist dazu Regenzeit, im September kommen die Taifune. Im Oktober und November sind weniger Touristen in der Stadt (und die Flugpreise oftmals viel günstiger!)

Die meisten möchten jedoch zur Kirschblüte nach Tokio reisen. Ich war auch zur Kirschblüte und kann diese Zeit (den Frühling) nur jedem empfehlen!

Einreisebestimmungen für Tokio

Für einen Städtetrip nach Tokio muss vorab kein Visum beantragt werden, denn das erhält man bei  der Einreise automatisch und zudem kostenlos. Ein Tipp: Wenn ihr Journalistinnen seid, gebt das nicht unbedingt an, wenn ihr nicht direkt nach eurem Beruf gefragt werdet, denn das führt weitere Behandlungen und Fragen nach sich.

Weitere Reisetipps zu NYC, Lissabon, Barcelona & Co. findet ihr hier.