Schlupflider – süß oder einfach nur hässlich?

Ich treffe mich regelmäßig mit einigen Freundinnen auf einen Wein und bei den letzten beiden Treffen sprach eine Freundin davon, ihre Schlupflider (die ich nicht erkennen kann) entfernen zu lassen. Sie hat sich diese Operation schon seit Jahren gewünscht – aber welches Risiko geht sie dabei ein? Wie gefährlich kann es sein, Augenlider korrigieren zu lassen?

Mit zunehmendem Alter kann und wird (so will es das Leben auch) das Gewebe am Auge erschlaffen. Und auf einmal  ist zu viel Haut da. Am Oberlid wird dies als Schlupflid bezeichnet, am Unterlid  gibt es den Begriff Tränensack. Der Hautüberschuss an den Augen lässt das Gesicht müde, abgespannt oder traurig wirken. Auch jüngere Menschen sind manchmal betroffen. Weil sich die Lidfehlstellung schlecht kaschieren lässt, denkt manch einer über eine Operation nach, um Schlupflid oder Tränensack loszuwerden. Das ist übigens kein reines Frauen-Problem!

Schlupflider können übrigens einen genetischen Ursprung haben. In diesem Fall sind sie kein Resultat des Älterwerdens, sondern teilweise schon im Jugendalter erkennbar.

Schlupflider werden meist aus ästhetischen Gründen operiert. Doch in einigen Fällen kann die Operation auch aus medizinischer Sicht nötig werden, wenn beispielsweise das Sichtfeld eingeschränkt ist

Wer sich final dafür entschieden hat, diese Schlupflider-Operation (der Fachbegriff lautet Blepharoplastik) durchführen zu lassen, sollte sich a) einen guten Arzt suchen (Schönheitschirurg darf sich fast jeder nennen!) und b) wissen, dass es zwei Methofen gibt. Operiert wird entweder per Skalpell oder mit einem Laser.

Der kurze Eingriff findet mit örtlicher Betäubung ambulant statt, ein stationärer Aufenthalt ist in aller Regel nicht nötig. Der Patient kann auf Wunsch in eine Art Dämmerschlaf versetzt werden. Der Operateur markiert die Stelle und setzt den Schnitt entweder mit dem Skalpell oder mit dem Laser in der Lidfurche beziehungsweise am Unterlid unterhalb der Wimpern oder in der Bindehaut.

Wird zu viel Haut weggenommen, kann das Auge nicht mehr richtig geschlossen werden. Vielleicht kennt ihr den Kinofilm Liberace – dort ist es dem Charakter passiert.

Zunächst wird überschüssige Haut sowie Muskel- und Fettgewebe entfernt. Dann wird die Haut gestrafft und eine Naht gesetzt. Wie bei jeder Gefahr lauern auch hier Gefahren: Mögliche Komplikationen sind verübergehende Schwellungen, blaue Flecken, Blutungen und Infektionen in der Augenhöhle, Sehverschlechterungen und in seltenen Fällen Erblindung.

Nach dem Eingriff gibt es einen Kühl-Akku und vermutlich legt der Arzt einen Druckverband an. Solltet ihr ebenfalls wie meine Freundin mit dem Gedanken spielen, euch dieses Stückchen Haut entfernen zu lassen, dann denkt daran, die ersten Nächte nach der OP mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen und keinen Sport treiben. Wer es wissen will: In Berlin kostet ein derartiger Eingriff rund 1.500 Euro.

Ich finde die Schlupflider meiner Freundin süß, zumal ich sie auch gar nicht sehe. Und ich kann versuchen, ihr die Operation weiterhin auszureden, aber es wird mir nicht gelingen. Demnach werde ich sie vermutlich nach der OP abholen, denn Auto fahren darf sie erst einmal nicht.

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