Gerade im reiferen Alter ist es sehr sinnvoll, regelmäßig den Darm untersuchen zu lassen, um Darmkrebs vorzubeugen. Für eine derartige Untersuchung ist eine Koloskopie nötig; etwas, was viele von euch sicherlich als unangenehm empfinden. Dass das aber nicht so ist, habe ich bereits mehrfach am eigenen Leib erfahren. Um euch die Angst vor einer Koloskopie zu nehmen, zeige ich euch einmal auf, was euch erwartet.
Das Inhaltsverzeichnis
Der Begriff Koloskopie beschreibt die Untersuchung des Darms. Aus diesem Grund wird oft der Begriff Darmspiegelung verwendet. Bei einer Koloskopie untersucht der Arzt mit Hilfe eines biegsamen dünnen Schlauchendoskops, das mit Kamera und Lichtquelle ausgestattet ist, die Darmwand des Patienten auf eventuelle Unregelmäßigkeiten.
Gründe für eine Darmspiegelung
Die Gründe für eine Koloskopie sind unterschiedlich. Bei einer Koloskopie lässt sich beispielsweise erkennen, ob die Darmschleimhaut entzündet ist (wie beispielsweise bei Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa) oder sich bösartig verändert hat.
Im Regelfall verordnet der Arzt ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung, die er im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung durchführt. Gibt es bereits Darmerkrankungen innerhalb der Familie (eine sogenannte „erbliche Vorbelastung“), raten Ärzte bereits Patienten ab dem 45. Lebensjahr zu einer Darmspiegelung. Gibt es in der Familie des Patienten kolorektale Karzinome, sollte eine Koloskopie bereits vor dem 20. Lebensjahr durchgeführt werden.
Weitere Gründe für eine Darmspiegelung sind Blut im Stuhl oder auch Teerstuhl wie rektaler Blutabgang bei einer unauffällig verlaufenden Gastroskopie (Magenspiegelung) (eventuell Verlinkung auf Gastroskopie-Artikel).
Auch ein unerklärlicher Gewichtsverlust – und die Gefahr eines Tumors – sind ein Grund, weshalb der Arzt eine Koloskopie verordnet. Weitere Gründe für eine Koloskopie sind der Hinweis für eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder immer wieder auftretende Verstopfungen. Patienten, die bereits einen Tumor oder Krebs hatten, sollten sich ebenfalls regelmäßig einer routinemäßigen Koloskopie unterziehen.
Bei einer Koloskopie kann der behandelnde Arzt zum Beispiel Polypen (wie gutartige Wucherungen) oder Darmdivertikel erkennen und direkt entfernen – diese kleinen Eingriffe bereiten dem Patienten keinerlei Schmerzen.
Polypen bis zu einer Größe von fünf Zentimetern können direkt mit Hilfe einer speziellen Wärmeschlinge beseitigt werden. Sind die Polypen jedoch bereits mehrere Zentimeter groß, ist eine endoskopische Entfernung nicht mehr möglich. Diese Polypen müssen dann operativ unter Vollnarkose entfernt werden. Sollte dies der Fall sein, werden alle nötigen Schritte gemeinsam mit dem Arzt nach der Koloskopie besprochen.
Anwendung und Risiken einer Koloskopie
Ihr liegt während der Untersuchung auf dem Rücken. Die Koloskopie wird unter einer Sedierung durchgeführt. Seid ihr eingeschlafen, bringt euch der Arzt in eine linksseitige Lage.
Danach wird die Sonde über den After eingeführt. Die Koloskopie dauert rund 20 Minuten. Die Koloskopie zählt heute zu den Routineeingriffen. Dennoch gibt es mögliche Risiken und Komplikationen.
Die Hauptgefahr liegt darin, dass der Arzt die Darmwand durch die Koloskopie verletzt. Die Verletzung der Darmwand und die damit verbundene Entfaltung der Bakterien durch den Darmaustritt in die Bauchhöhle, können der Grund für einen operativen Eingriff sein. Dieses Risiko tritt jedoch sehr selten auf. Die Darmspiegelung hat den positiven Effekt, dass – bei einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung – etwaige Erkrankungen im Frühstadium erkannt und rechtzeitig behandelt werden können.
Was ihr vor einer Koloskopie beachten solltet
Verzichtet vor einer Darmspiegelung auf Nahrungsmittel, die Körner enthalten (wie Müsli, Tomaten oder Kiwis). Einen Tag vor der Untersuchung empfiehlt es sich zudem, eine leicht verdauliche Kost (wie einen Joghurt oder eine klare Gemüsebrühe) zu sich zu nehmen. Zusätzlich müsst ihr vor der Untersuchung eine abführende Lösung trinken, die, ich gebe es zu, widerlich schmeckt. Am Tag der Untersuchung muss diese Lösung ein zweites Mal eingenommen werden, damit der Darm vollständig gereinigt wird.
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