Jobwechsel: Gehen oder bleiben?

Tausende Entscheidungen treffen wir tagtäglich unbewusst, andere wiederum bereiten uns wochen- oder gar monatelang Kopfzerbrechen. Dazu gehört auch der Gedankengang, ob man sich von seinem Job trennen und etwas neues wagen soll.  Bevor man aber hinschmeißt, sollte man sich einiges überlegen.

Jeden packt mal der Frust. Manchmal so sehr, so dass man alles hinschmeißen, kündigen und woanders neu anfangen möchte. Egal, wie viele Gründe euch jetzt auch spontan einfallen: Den Job zu quittieren, ist zunächst nur eine Option – aber keine, die man spontan treffen sollte, auch wenn euch manche Ratgeber vielleicht einreden wollen, ein Jobwechsel mit 40 oder 50 sei sowieso Pflicht, damit man sich beruflich bewegt.

Am Ende hilft alles nichts, wenn man nicht auch tatsächlich eine Entscheidung trifft

Zunächst muss man sich damit auseinandersetzen, ob man denn über die richtige Entscheidung nachdenkt. Wenn jemand zum Beispiel überlegt zu kündigen, weil sie in dem Job komplett unzufrieden ist, könnte das erste offensichtliche Symptom der Unzufriedenheit die Firma selbst sein. Tatsächlich ist die Ursache aber vielleicht der Chef, mit dem man nicht klarkommt.

Wenn man aber regelmäßig pro Woche mehr als zwei Tage keinen Spaß an seinem Job hat, sollte man dringend darüber nachdenken, ob man nicht wechseln sollte. Ein solcher Wechsel kann aber auch innerhalb der eigenen Firma sein. Es geht schlichtweg darum, die eigene Situation aktiv zu verbessern.

Ist der Jobwechsel wirklich ernst gemeint?

Man kann sich zum Beispiel fragen: „Bringt es mir Spaß was ich mache?“ oder „Gehe ich gerne zur Arbeit?“ Es kann sein, dass einem vielleicht die aktuelle Tätigkeit keinen Spaß macht, man aber trotzdem gerne zur Arbeit geht, weil man die Kollegen so gerne mag. Oder aber die Arbeit macht Spaß, obwohl man mit dem Chef noch nicht so gut auskommt.

Wenn jemand den Wunsch nach einem Wechsel verspürt, und nach einem Jahr kein Jobwechsel oder zumindest ein Bewerbungsgespräch stattgefunden hat, würde ich sagen, dass diese Menschen eigentlich gar nicht weg wollen, sondern das Thema irgendwo anders liegt. Denn sonst würden sie aktiv werden.

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Gerade beim Jobwechsel sollte man wirklich darauf achten, ob man sich verbessert. Und zwar nicht nur finanziell, sondern auch was die Lebensqualität im Job betrifft. Geht man hingegen einen Schritt zurück, indem man etwa eine Führungsposition aufgibt, muss man damit rechnen, dies in Zukunft vor Personalern begründen zu müssen.

Wer die Branche wechseln möchte, sollte sich fragen, was die eigenen, inneren Kernkompetenzen sind.  Wenn man diese einmal definiert hat, zum Beispiel, dass man gut kommunizieren kann, stellt man fest, dass diese Kernkompetenzen häufig branchenunabhängig sind.

Hier ein kleiner Kurztest

Im Folgenden findet ihr hier einige Fragen. Versucht, euch mit diesen ausführlich zu befassen und ehrlich zu beantworten. Diese kleine Selbstanalyse könn(t)en helfen, in eurem Entscheidungsprozess ein Stückchen weiter zu kommen.

  • Bin ich mit dem Betriebsklima und der Unternehmenspolitik zufrieden?
  • Wie gut verstehe ich mit meinen Kollegen und Vorgesetzten?
  • Was halte ich von meinenAufgaben?
  • Sehe ich Aufstiegschancen und Zukunftsperspektiven  in der Firma?
  • Macht meine Arbeit mich aufgrund von Dauerstress oder Mobbing  krank?
  • Fühle ich mich unter- oder überfordert?
  • Bin ich unzufrieden mit meinem Gehalt?
  • Habe ich das Gefühl, dass meine Arbeit und meine Person wertgeschätzt werden?

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