Die griechische Insel Kos ist nur 287 km² groß, hat aber eine Menge zu bieten. Wer in 2023 plant, die Insel des griechischen Dodekanes zu besuchen, die für ihre vielen Sandstrände bekannt ist, hat eine gute Wahl getroffen. Denn Kos ist eine Reise wert – zu jeder Jahreszeit.
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Kos eignet sich perfekt für einen Strand- und Badeurlaub, hat dabei aber auch kulturell vieles zu bieten. Die Inselhauptstadt Kos Stadt allein ist schon einen Besuch wert – sie beherbergt viele Sehenswürdigkeiten, bei deren Erkundung ihr tief in die griechisch-römische Geschichte eintauchen könnt. Ein Tipp meinerseits vorab: In Kos Stadt solltet ihr aber nicht übernachten, denn Kos Stadt ist abends laut und voll.
In Kos Stadt gibt es nicht nur das leckerste Eis der Insel, sondern auch die Platane von Hippokrates. Dieser Baum ist mehr als 500 Jahre alt und gilt seit 1985 als Naturdenkmal.
Die Platane trägt den Namen des bekannten griechischen Arztes Hippokrates, der bereits in der Antike als einer der wichtigsten Mediziner der Welt galt. Da der Baum schon so alt ist, wird er seit Jahren von einem Metallgerüst geschützt – das macht das perfekte Foto fast unmöglich; hingehen sollte man dennoch.
Ihr mögt Eis? Dann lauft in Kos Stadt in die Vasileos Georgiou V (direkt hinter den Hippokrates-Baum), kauft euch mindestens zwei Kugeln Eis und setzt euch an den steinigen Strand und genießt es. Eis und Aussicht!
Das Odeon in Kos-Stadt ist die Ruine eines Theaters, das aus dem 2. Jahrhundert stammt
Ich schaue mir an sich gerne Ausgrabungsstätte an, aber in Kos-Stadt gibt es nicht so viel zu sehen. Einzig das Odeon, das direkt hinter der Altstadt zu finden ist, kann man sich ansehen, wenn man schon einmal in der Stadt ist.
Auch an diesem erkennt man einige Spuren von Erdbeben; das Odeon wurde immer wieder neu aufgebaut. Heute finden im Odeon gelegentlich Theateraufführungen statt, in Form eines Freilichttheaters, also ohne jegliche Überdachung. Das ist aber in der Regel kein Problem auf der sonnenverwöhnten Insel.
In den gut erhaltenen Katakomben unterhalb der Sitzreihen wurde unter anderem die im Archäologischen Museum ausgestellte Hippokrates-Statue entdeckt. Diese Katakomben können besichtigt werden und beherbergen heute eine Ausstellung zur Geschichte des antiken Theaterbaus im Mittelmeerraum.
Mein Lieblingsstrand ist in Mastichari
Strände hat Kos viele zu bieten und sie sind alle wunderschön. Mein Lieblingsstrand ist jedoch der von Mastichari (die Griech:innen sagen Mastihari). Kommt früh am Morgen oder am späten Nachmittag, dann seht ihr den Reiter, der mit seinem Pferd am Ufer entlangreitet, Ohne Sattel, in Badehose und mit einem strahlenden Gesicht – wie oft wollte ich ihn schon von seinem Ross stupsen und selber weiterreiten?
Verhungern wird auf Kos niemand, denn die Restaurants sind ausgesprochen gut – und günstig. So auch in Mastichari. Wer sich auf den Weg dorthin macht, sollte das typisch-griechische Restaurant am Ende des Kreisverkehrs meiden, denn es wird zwar von sehr netten Menschen geführt – nur können sie leider nicht richtig gut kochen.
Wer es sportlich mag: In Mastichari kann man kiten, suppen, Kanu fahren: herrlichstes Wasser, tollster Strand – besonders schön ist es, eine Decke mitzunehmen und sich unter die Bäume zu legen. Man braucht keinen Sonnenschirm oder Liegen zu mieten (in der Nebensaison kostet eine Liege samt Schirm 5 Euro, im Hochsommer 10 Euro)
Einer der berühmtesten Strände ist wohl Paradise Beach. Mit seinem feinen weißen Sand, kristallklarem Wasser und zahlreichen Wassersportmöglichkeiten steht er gleichermaßen bei Einheimischen wie auch Urlaubern hoch im Kurs. Das Meer fällt am Paradise Beach flach ab, sodass dieser Strand auch für Kinder und sogar Kleinkinder ungefährlich ist, die ihre Füße ins Wasser halten wollen. Denn eine Brandung ist im Sommer praktisch nicht vorhanden.
Der Paradise Beach befindet sich etwa sieben Kilometer von Kefalos entfernt und ist leicht mit dem Bus, Auto, Taxi oder Scooter zu erreichen. Von der nach Kefalos führenden Hauptstraße Eparchiaki Odos Ko-Kefalou führt ein ausgeschilderter Stichweg hinab zum Paradise Beach Restaurant und dem darunter liegendem Strand. Es sind wenige Parkplätze beim Restaurant vorhanden. An der Hauptstraße gibt es auch eine eigene Bushaltestelle für den Paradise Beach.
Mein Tipp zum Sonnenuntergang: Zia
In der Mitte der Insel, auf 300 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, befindet sich das kleine Bergdorf Zia. Es hat gerade einmal knapp 200 Einwohner und in den Sommermonaten das Zehnfache an Besucher.
Auf dem Weg nach Zia fahrt ihr durch idyllische Pinienwälder und Olivenhaine. Wer kann, sollte sich mit einem Mietroller auf den Weg machen, weil die Strecke sehr schön ist. Von der Hauptstraße der Insel Kos aus könnt ihr Zia sehr einfach erreichen. Ausgeschildert ist Zia nicht besonders gut, aber ihr müsst einfach nur der Straßenführung folgen. Und wenn ihr denkt, ihr seid falsch gefahren, seid ihr garantiert weiterhin auf dem richtigen Weg.
In Zia angekommen, könnt ihr durch die beschaulichen Gassen flanieren und in eine der urigen Tavernen einkehren, um die griechische Küche zu genießen. Viele der Restaurants in Zia bieten einen herrlichen Ausblick über die Insel – ein Abendessen im Sonnenuntergang ist hier besonders romantisch.
Mein Tipp ist leider kein Geheimtipp mehr, denn viele Besucher:innen haben bereits meinen Lieblingsort zu oft auf Instagram & Co. gepostet. Das wundert mich nicht, denn das Café THE WATERMILL ist einfach das schönste.
Die beiden Betreiber halten auch Ferngläser zur Verfügung, sodass ihr euch den Sonnenuntergang ganz nah heranholen könnt.
Es gibt viele, nette Örtchen, die Kos euch bietet
Marmari liegt nur wenige Kilometer von Kos Stadt entfernt. Es ist ein Fischerort an der nördlichen Inselküste mit einem langen Strand. Aber auch durch die vielseitigen Einkaufsmöglichkeiten zieht Marmari-Urlauber an.
Ihr könnt von Kos aus in die Türkei fahren – mit dem Boot
Es fahren Boote nach Bodrum (Türkei) für ca. 25 Euro. Morgens hin, abends zurück. Meine Meinung: Die Fahrt ist das Highlight, nicht Bodrum, denn das Dörfchen war mal wunderschön, ist aber jetzt nur darauf ausgerichtet, Touristen Fake-Ware zu verkaufen. Da viele Menschen diese Touren machen wollen, dauern die Zollkontrollen beim Einstieg auf das Schiff sehr lang. Das gleiche erwartet euch dann auch in der Türkei (bis zu 2 Stunden). Sollte das Wetter einmal mies sein, kann man diese Tour machen, ihr verpasst aber
nichts. Wer nur mit einem Boot fahren will, findet am Hafen von Kos Stadt viele Anbieter. Das solltet ihr beachten – Tipps für Kos
Wenn ihr aus dem Flughafengebäude kommt, stehen viele Taxen vor der Tür (nehmt nicht den Bus, sondern lasst euch fahren): Egal, an welchen Ort ihr wollt – die Fahrt kostet 15 Euro (für alle Reisenden).
Wenn ihr könnt, leiht euch einen Roller (ca. 165 Euro/Woche), denn Kos ist sehr klein und die Straßen super zum Rollern. Von Kos-Stadt bis Kefalos im Westen braucht man mit einem 125-er-Roller ca. 50 Minuten; Mietautos gibt es auf Kos viele und sie sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern günstig. Aber einfacher lässt sich die Insel mit einem Zweirad erobern. Wer fit ist, kann die Insel auch mit einem Fahrrad erobern, denn Kos ist alles andere als hügelig.
Weitere Reisetipps erhaltet ihr hier – mit dabei sind Tipps zu Lissabon, New York oder Barcelona.