Die Godmother of Punk Nina Hagen feiert heute ihren 70. Geburtstag. Als eine der einflussreichsten und vielseitigsten Künstlerinnen Deutschlands hat sie die Musikszene über Jahrzehnte hinweg geprägt. Ihre außergewöhnliche Stimme, ihr exzentrischer Stil und ihre Fähigkeit, verschiedene Musikgenres zu verschmelzen, haben ihr weltweit viele Fans gebracht!
Das Inhaltsverzeichnis
Nina Hagen wurde als Catharina Hagen in eine künstlerische Familie hineingeboren. Ihre Mutter, Eva-Maria Hagen, war eine bekannte Schauspielerin, und ihr Vater, Hans Oliva-Hagen, ein Drehbuchautor.
Nach der Scheidung ihrer Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter auf, die später eine Beziehung mit dem regimekritischen Liedermacher Wolf Biermann einging. Diese Verbindung führte dazu, dass die Familie von den ostdeutschen Behörden überwacht wurde. Nina zeigte schon früh Interesse an Musik und Schauspiel, verließ mit 16 Jahren die Schule und begann eine Ausbildung am „Studio für Unterhaltungsmusik“ in Ost-Berlin.
Du hast den Farbfilm vergessen
In den frühen 1970er Jahren trat sie mit verschiedenen Bands auf, darunter „Automobil“, mit der sie den Hit „Du hast den Farbfilm vergessen“ landete. Der Song wurde in der DDR schnell populär und ist bis heute ein Kultklassiker.
Angela Merkel hat 2021 bei ihrem Abschied als Bundeskanzlerin „Du hast den Farbfilm vergessen“ als eines der Lieder für ihre offizielle Verabschiedung durch die Bundeswehr (den „Großen Zapfenstreich“) ausgewählt.
Merkel, genau wie Hagen, stammt aus der DDR. Das Lied war in den 1970er Jahren ein großer Hit in der DDR und erinnert viele an ihre Jugend. Diese Wahl zeigt eine unerwartete Seite Merkels – einen Hauch von Nostalgie und Humor. Es war ein denkwürdiger Moment, der die Verbindung zwischen Popkultur und Politik verdeutlichte.
Übersiedlung in den Westen und internationale Karriere
1976 wurde Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert, was Nina, ihre Mutter und weitere Künstler dazu veranlasste, in den Westen überzusiedeln. In West-Berlin gründete sie die „Nina Hagen Band“, deren Debütalbum 1978 erschien und mit Liedern wie „TV-Glotzer“ und „Auf’m Bahnhof Zoo“ für Aufsehen sorgte. Ihr einzigartiger Mix aus Punk, Rock und opernhaften Gesangseinlagen machte sie schnell international bekannt.
Nach dem zweiten Album „Unbehagen“ (1979) trennte sich die Band, und Nina startete ihre Solokarriere. 1982 veröffentlichte sie „NunSexMonkRock“, ein avantgardistisches Album, das Elemente von Punk, Funk und Oper kombinierte. Es folgten weitere erfolgreiche Alben wie „Angstlos“ (1983) mit dem Hit „New York, New York“ und „In Ekstase“ (1985).
Neben ihrer Musikkarriere war Nina Hagen auch als Schauspielerin tätig. Sie spielte in Filmen wie „Cha-Cha“ (1979) und „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ (2004). Zudem lieh sie ihre Stimme für Synchronisationen, beispielsweise für die deutsche Version der Zeichentrickserie „Die Simpsons“, in der sie die Marge Simpson sprach.
In den 1990er Jahren begann Nina Hagen eine intensive spirituelle Reise, die sie zum Hinduismus führte. Sie veröffentlichte 1999 das Album „Om Namah Shivay“ mit hinduistischen Mantras. 2009 ließ sie sich evangelisch taufen und veröffentlichte ihre Autobiografie „Bekenntnisse“, in der sie ihren spirituellen Weg beschreibt.
Nina Hagens Einfluss auf die Musikszene ist unbestreitbar
Nina Hagen engagiert sich zudem für Tierrechte und ist Mitglied bei PETA. Sie setzt sich für den Vegetarismus ein und nutzt ihre Prominenz, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Nina Hagens Einfluss auf die Musikszene ist unbestreitbar. Sie hat nicht nur den deutschen Punk geprägt, sondern auch Künstlerinnen wie Björk und Lady Gaga inspiriert. Ihr Mut, Konventionen zu brechen und ihre Individualität auszuleben, macht sie zu einer Ikone der Musikgeschichte.
Sie ist und bleibt eine unverwechselbare Stimme und Persönlichkeit, die die Musiklandschaft bereichert hat und weiterhin inspiriert.
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