Ich wäre so gerne Vegetarierin, da mir die Tiere leid tun, aber ich muss gestehen, dass ich an einem guten Steak (medium gebraten) oder einem Rindfleischburger nur schlecht vorbeigehen kann. Zudem kam gestern in kleiner Runde die Frage auf, ob man durch Fleischmangel müder als andere Menschen sein könnte. Dem will ich mal auf den Grund gehen – vorab, es ist aber nicht nur im Fleisch Eisen vorhanden, das wir für unseren Organismus benötigen.
Das Inhaltsverzeichnis
Eisen ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und unser Körper ist auf seine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Denn nur so können wir leistungsfähig und konzentriert bleiben. Eisen ist ein sehr wichtiger Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, des Muskelfarbstoffs Myoglobin sowie verschiedener weiterer Enzyme.
Es bindet den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur und transportiert ihn zu den einzelnen Körperzellen. Das ist das, was uns Auftrieb gibt. Fehlt uns also Eisen, fühlen wir uns schlapp, müde und ausgelaucht.
An Eisenmangel leiden 8 Prozent aller Deutschen. Weltweit ist es die am weitesten verbreitete Mangelerkrankung.
Eisenmangel trifft alle Menschen und nicht nur Vegetarier und Veganer. Für Erwachsene gilt: Männer sollten täglich 10 mg Eisen zu sich nehmen, bei Frauen sind es 15 mg. Doch vor allem Frauen erreichen diese Richtwerte nur selten: 75 Prozent der deutschen Frauen nehmen zu wenig Eisen auf.
Der Körper benötigt 1 Milligramm Eisen pro Tag, kann aber nur etwa ein Zehntel der mit der Nahrung aufgenommenen Eisenmenge auch aus dem Darm aufnehmen. Deshalb muss die Zufuhr entsprechend höher sein. Eisen ist vor allem in Fleisch, Innereien, Getreide, Brot, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten.
Was ich bis gerade eben selbst nicht wusste: Eisen aus tierischen Lebensmitteln können vom Körper besser aufgenommen.
Wenn diese Anzeichen auf euch zutreffen, könnt ihr davon ausgehen, dass ihr an einem Eisenmangel leidet:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche
- Körperliche Leistungseinbußen
- Kurzatmigkeit
- Blässe
- vermehrter Haarausfall
- Brüchige Fingernägel
- Oftmals eingerissene Mundwinkel
- Infektanfälligkeit
- Depressionen
- Ängstlichkeit
Was bedeutet Eisenmangel überhaupt?
Wenn wir uns nicht ausreichend mit Eisen versorgen, kommt es zu einer so genannten Eisenmangel-Anämie. Die Körperzellen erhalten dann nicht genügend Sauerstoff und können nicht mehr richtig funktionieren.
Solltet ihr ernsthaft glauben, an Eisenmangel zu leiden, lohnt es sich nicht, im Netz verschiedene Symptome zu googeln – sucht am besten eure Ärztin auf. Nur sie (oder er) wird einen Eisenmangel aufgrund eurer Krankheitszeichen und anhand von Blutuntersuchungen diagnostizieren. Wichtig ist, dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, die ähnliche Beschwerden verursachen können. Bei Verdacht auf einen Eisenmangel ganz einfach die Eisenkonzentration in eurem Blut.
Das wusste ich vorher auch nicht: Eine Blutarmut ist beispielsweise auch am Auge erkennbar. Ist die Innenseite des Unterlids nicht rötlich gefärbt, kann das darauf hindeuten, dass zu wenig Eisen im Blut ist. Also schaut mal in den Spiegel.
Die Behandlung von Eisenmangel
Bei einer schwerer Blutarmut kann eine Bluttransfusion erforderlich sein – das ist aber oft nicht nötig. Ansonsten werden euch lediglich eisenhaltige Präparate verschrieben, um euren Eisenspiegel wieder anzuheben. Die normale Ernährung reicht nicht aus, um starken Eisenverlust auszugleichen. Aber Achtung: Eisenpräparate können Magen-Darm-Beschwerden verursachen und den Stuhl schwarz färben. Gut zu wissen: Fruchtsäfte und Vitamin C erhöhen die Eisenaufnahme.
Die besten Nahrungsmittel, die einem Eisenmangel vorbeugen
Besonders eisenreiche Lebensmittel sind beispielsweise (in Milligramm pro 100 Gramm):
Quinoa | 8 |
Amaranth (das Pseudogetreide) | 9 |
Thymian | 20 |
Weizenkleie | 13 |
Kürbiskerne | 13 |
Pfefferminz | 10 |
Leinsamen | 8 |
Demnach: Ihr könnt weiterhin (aus welchen Gründen auch immer) auf Fleisch verzichten, wenn ihr eure Extraportion Eisen durch andere Lebensmittel hinzufügt. Weitere Gesundheitsthemen erhaltet ihr hier.