Das Buch „Denken heilt!“ des deutschen Philosophen und Rechtsanwalts Albert Kitzler ist kein neues, aber ein sehr schönes Buch, das sich hervorragend für alle LeserInnen eignet, die sich mit dem Thema Philosophie befassen möchten. Da ich selbst Philosophie studiert habe, war ich neugierig auf den Ratgeber des 63-Jährigen, der im Jahr 2010 in Berlin eine philosophische Schule für antike Lebensphilosophie gründete.
Das Inhaltsverzeichnis
Vorab sei lobend zu erwähnen, dass Kitzler es wie kein Zweiter versteht (oder nur sehr wenige!), einen Zugang zur Philosophie der Antike zu schaffen und die Weisheit der antiken Philosophen mit unserem modernen Leben zu verknüpfen. Denken heilt! orientiert sich fast ausschließlich am Weisheitswesen der Antike in Ost und West.
Im Buch geht es um unsere Gesundheit
Unser Alltag fordert uns viel ab: Stress, Unruhe, Erschöpfung und manchmal sogar Angst sind die Folge und belasten unsere Psyche. Albert Kitzler ist überzeugt: Das Weisheits-Wissen von antiken Philosophen wie Seneca, Buddha, Konfuzius und anderen Denkern der Antike ist ein wirkungsvolles Heilmittel, um mit diesen Lebensfragen fertig zu werden.
In diesem jetzt rund drei Jahre alten Sachbuch übersetzt der Autor das Gesundheits-Wissen antiker Philosophen und Denker aus Ost und West anschaulich in unsere Lebenswirklichkeit und macht ihre philosophische Weisheit als Therapeutikum nutzbar – als Weg zu Ausgeglichenheit und Daseinsfreude und zum Wohl unserer Seele.
Man solle nicht einfach glauben, was er sage, wird von Buddha überliefert, sondern für sich selber prüfen, ob es auch wirklich wahr sei.
Dabei erschöpft es sich nicht in Kalendersprüchen und sagt auch nicht einfach kompliziert, was man auch einfach sagen könnte. Nein, Kitzler illustriert anhand zahlreicher Beispiele höchst differenziert „die Stufenfolge von Erkennen des Problems, Entschluss zur Änderung und Üben“. Im Buch gibt es zudem praktische Anregungen. Ein Beispiel: Wie übt man etwa ‚gesunde‘ Überlegungen ein? Durch Konzentration, durch Wiederholung, durch Vertiefung.
Das Buch ist so aufgebaut, dass Kitzler nach der Einleitung den einzelnen Problemen/Belastungen jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet hat.
Konkret sind dies (ein Auszug): Überlastung, Überforderung, Sorgen, Kummer, Entfremdung, Ehrgeiz, Leidenschaften; Trauer; Habgier, Neid, Eifersucht, Missgunst uvm.
In jedem Kapitel wird das Problem zunächst näher beleuchtet. Im Anschluss werden die verschiedenen Ursachen aufgezeigt. Danach folgt die Darstellung der „Heilmittel“, die die antiken Philosophen angewendet haben. Damit gemeint sind Einsichten in die Natur der menschlichen Existenz, die bei dauerhafter Verinnerlichung das Leid beim Auftreten des Problems verkürzen und deutlich abschwächen können. Am Ende des Kapitels werden dann die Heilmittel noch einmal kurz zusammengefasst.
Mit anderen Worten, es ist eine Sache, sich bewusst vorzunehmen, ein eigenes Leiden anzugehen, eine andere Sache, dieses auch im Alltag zu heilen, denn es handelt sich um einen langen, teilweise auch mit viel Arbeit verbundenen Prozess des „An-sich-Arbeitens“. Und an manchen Problempunkten arbeitet man ein ganzes Leben lang.
Denken heilt! ist leicht verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Obwohl in dem Buch nur antike Philosophen zu Wort kommen, ist dieses Buch topaktuell. Und ein wertvoller Ratgeber, den ich bereits weitergegeben habe, damit noch mehr Menschen ihn lesen. Weitere Buchtipps erhaltet ihr hier.