Die besten Reisetipps für Wien

Da ich gerne und viel verreise und auch Halb-Österreicherin bin, war mich vor kurzem klar, dass ich meinen nächsten Geburtstag in der österreichischen Hauptstadt Wien verbringen möchte. Dort war ich knapp zehn Jahren nicht mehr – und was soll ich sagen? Die Stadt mit ihren rund 1,8 Millionen Einwohnern, die so wunderbar an der Donau gelegen ist, hat mich erneut begeistert. Damit ihr euch in Wien ebenfalls wohlfühlt, stelle ich euch einmal die besten Reisetipps für Wien vor.

Über die verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten schreibe ich nichts und will auch keinen Tipp abgeben, weil die Vorlieben hier weit auseinander gehen. Mir war es bei der Buchung der Wien-Reise wichtig, in der Nähe des schönen MuseumQuartiers zu sein – und das waren wir. Nur durch einen kleinen Durchgang vom Innenhof des MQs entfernt, lag unser Hotel, das Viennart in der Breite Gasse 9 (das ich sehr empfehlen kann; wer es wissen will: Eine Nacht in einem Superiorzimmer kostet hier (saisonabhängig) rund 130 Euro – ohne Frühstück). Unser Frühstück haben wir in DIE HALLE eingenommen, ein Café, das zum MQ gehört und ein leckeres und gesundes Frühstück zu fairen Preisen anbietet (das nur am Rande).

Wandelt entweder auf den Spuren der Habsburger-Monarchie und besucht das prächtige Barockschloss Schönbrunn (die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger), dass  übrigens die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Österreichs ist. Schloss Schönbrunn hat insgesamt 1.441 Räume; davon können 45 besichtigt werden. Das Schloss gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Tipp: Sichert euch vorab Online-Tickets (der Preis: ab 16 Euro)

Werft zudem einen Blick in die Hofburg, der Schaltzentrale des einstigen Riesenreiches. Die Wiener Hofburg ist einer der größten Palastkomplexe der Welt.  Die Hofburg war bis 1918 Residenz und Regierungszentrum der Habsburger-Kaiser. Heute finden sich hier zahlreiche Museen (wie das Museum Albertina) mit herausragenden Sammlungen, die Spanische Hofreitschule, ein Kongresszentrum, der Sitz des österreichischen Bundespräsidenten sowie der geschichtsträchtige Heldenplatz.

Viel Historisches erwartet euch in Wien

Wer Wien erobern will, kann dies entweder zu Fuß tun oder sich ein Rad ausleihen. Wir haben uns für ViennaBikes entschieden. Wenn ihr das auch tun wollt, seid vorgewarnt, denn die Online-Anmeldung ist nicht so einfach und die dazugehörige App nicht wirklich nützlich. Die Räder können auch nicht an jeder Stelle abgeben werden, sondern müssen in den Stationsboxen zurückgegeben werden. Ärgerlich, wenn dort kein Platz für weitere Räder vorhanden ist.

Die Albertina stellt in ihrer Schausammlung die spannendsten Kunstrichtungen der letzten 130 Jahre aus: vom französischen Impressionismus über den deutschen Expressionismus zur russischen Avantgarde bis in die Gegenwart. Monets „Seerosenteich“, Degas „Tänzerinnen“ und Renoirs „Mädchenbildnis“ sind ebenso zu bewundern wie Gemälde von Beckmann, Chagall, Picasso, Malewitsch, Warhol und Katz. Auch Dürers Feldhasen kann man in der Albertina betrachten – wundert euch aber nicht, wenn es sich bei diesem ausgestellten Gemälde nur um ein Faksimile handelt.

Die Habsburgischen Prunkräume, die sich in der ersten Etage befinden, mit kostbaren Parketten, Seidenbespannungen und hochwertigen Möbeln zählen zu den schönsten Beispielen klassizistischer Innenarchitektur. Wem diese Räumlichkeiten besonders gut gefallen: Man kann sie auch  für Hochzeiten mieten.

Das Leopoldmuseum im MQ

Die Sammlung Leopold zählt zu den weltweit wichtigsten Sammlungen österreichischer Kunst. Das Leopold Museum beherbergt die weltgrößte Egon Schiele-Sammlung. Die über 40 Gemälde, 180 Grafiken und zahlreiche Autografen umfassende Sammlung zeigt Meisterwerke aus allen Schaffensphasen des Künstlers (1890-1918). Des Weiteren stehen im Fokus der Sammlung Leopold Hauptwerke von Gustav Klimt und seinem secessionistischen Umfeld sowie kostbares Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte. Zu sehen sind u.a. Möbel, Gläser, Metallarbeiten und Keramikobjekte von Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Koloman Moser, Franz Powolny, Dagobert Peche u.v.a.

Folgende Institutionen findet ihr im MQ

  • Das Mumok (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien)
  • Das Leopold Museum
  • Das Architekturzentrum Wien
  • Dschungel Wien
  • Die Kunsthalle Wien
  • Das Q21
  • Das Tanztheater Wien
  • Das ZOOM Kindermuseum

Das Mumok ist übrigens das größte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa und beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung mit Hauptwerken der Klassischen Moderne, der Pop Art, des Fluxus, der Minimal Art und Konzeptkunst sowie des Wiener Aktionismus bis hin zur Kunst der Gegenwart.

Besucht den gigantischen Wiener Zentralfriedhof

Das Grab von Udo Jürgens
Das Grab von Udo Jürgens – ob der Musiker sich diesen Grabstein gewünscht hat?

Der Wiener Zentralfriedhof wurde vor rund 150 Jahren eröffnet und zählt mit einer Fläche von fast 2,5 km² und rund 330.000 Grabstellen mit rund drei Millionen Verstorbenen zu den größten Friedhofsanlagen Europas. Der Zentralfriedhof liegt – im Widerspruch zu seinem Namen – am südöstlichen Stadtrand, im 1892 eingemeindeten Simmering, das zum Zeitpunkt des Baus noch nicht zum Stadtgebiet gehörte. Meine Freundin und ich sind bei über 30 Grad mit dem Rad zum Friedhof gefahren, um uns die Gräber von Ernst Jandl, Udo Jürgens, Falco oder auch Ludwig v. Beethoven anzusehen. Gut, dass wir mit den Rädern vor Ort waren! Unglaublich, aber wahr: einige Fans von Udo & Co. fuhren sogar mit dem Pkw bis an die Gräber. Das fand ich pietätlos.

Baden in der Donau – oder eben doch nur auf einem Badeschiff

Man mag es kaum glauben, aber man kann in der Donau schwimmen. Wenn auch nur in einem kleinen Seitenarm des Flusses. Mir wäre es zu algig und es gibt zu viele Fische (mit fetten Karpfen muss ich nicht schwimmen), aber wer sich traut oder ein Paddelboot ausleiht, wird viel Spaß haben.

Radelt am besten zur Alten Donau und schaut euch das Treiben an den Ufern an. Hier finden sich alle Nationalitäten wieder. Es wird gegrillt, getrunken, gespielt und gefeiert. Ganz so wie in jeder anderen Großstadt, durch die ein Fluss fließt.

Es gibt in Wien auch ein Badeschiff. Und zwar in der Nähe des Schwedenplatzes. Gebt bei Google die Strandbar Hermann ein und ihr werdet unweigerlich an dem Badeschiff vorbeikommen. Es schaute belebt und nett aus; besucht haben wir es aber nicht. Auf dem Deck des Badeschiffs kann frau auch bedenkenlos Oben-Ohne-Sonnenbaden.

Kneipentipps kann ich euch keine geben, da es einfach zu Lokalitäten in Wien gibt. Aber eine schöne Bar will ich euch nennen –  zumal diese auch noch nach Mitternacht geöffnet hat. Das Kleinod. Hier wird das Barkeepern noch zelebriert – empfehlen kann ich einen Rum Smash. Die lockere Atmosphäre des Kleinods wird jeden ansprechen – von Jung bis Alt, von Schick bis Verrückt, hier ist alles vertreten und die Preise sind auch angemessen. Aktuell hat das Kleinod auch noch ein Restaurant im Wiener Volksgarten – auch hier lohnt sich ein Besuch.

Wer einige Tage in Wien verbringt und Lust auf ein Konzert hat und Jazz mag, sollte ins Porgy & Bess gehen. Dieses Jazz- und Musiklokal bietet ein vielfältiges Programm und ist eines der zehn besten in Europa. Ich habe dort Allan Harris gesehen; Ende Oktober tritt dort sogar die Session-Musikerin Sheila E. auf, die an der Seite von Prince mit dem Hit „A Love Bizarre“ weltberühmt wurde.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=ZpAVdXnhspc]

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