Im Jahr 2020 habe ich mir gemeinsam mit meiner Freundin den Wunsch erfüllt, einmal nach Kuba zu reisen. Und was soll ich sagen: Kuba ist eine tolle Insel, die viel mehr als nur alte, stinkende Oldtimer zu bieten hat. Was ihr alles beachten müsst, wo ihr übernachten könnt und auf jeden Fall immer genügend Benzin für euren Mietwagen habt, erfahrt ihr hier.
Das Inhaltsverzeichnis
Kuba ist, auch wenn wir im 21. Jahrhundert leben, immer noch ein Entwicklungsland und die Infrastruktur kann manchmal herausfordernd sein. Es gibt möglicherweise Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Strom, Wasser und Internet.
Es ist nicht möglich, in einem kleinen Lebensmittelladen Wasser zu kaufen, denn diese Läden gibt es nicht. Und falls jemand wie ich gerne Coca Cola trinkt, wird diese auch nur in sehr wenigen Restaurants oder Hotels bestellen können. Die einheimische Cola heißt Tropicola – und mir schmeckt sie nicht.
Seit den 1960er Jahren hat Kuba wirtschaftliche Sanktionen von den Vereinigten Staaten und anderen Ländern erfahren. Diese Sanktionen haben den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stark eingeschränkt. Viele Dinge, die wir aus anderen Ländern kennen und erwarten, gibt es auf der Insel nicht.
Kuba ist bekannt für seine reiche Kultur, Geschichte, Musik und atemberaubende Landschaften. Hier sind einige Gründe, warum eine Reise nach Kuba interessant sein könnte.
Kuba hat eine faszinierende Geschichte, die von den spanischen Kolonialzeiten bis zur Revolution von 1959 reicht.
Kuba hat wunderschöne Strände mit türkisblauem Wasser, wie Varadero oder Cayo Coco
Das Land bietet eine vielfältige Natur, von den grünen Tälern des Viñales-Tals bis zu den beeindruckenden Wasserfällen des Topes de Collantes-Nationalparks.
Und die Strände sind auch toll, auch wenn man nicht direkt, wie man immer meint, in der Karibik schwimmt. Denn die schöneren Strände sind im Norden der Insel – und dort befindet sich der Atlantik!
Kuba ist für seine liebevoll restaurierten Oldtimer aus den 1950er Jahren bekannt
Havanna ist voll von farbenfrohen Kolonialbauten, die einen einzigartigen Charme ausstrahlen. Diese fallen genauso ins Auge wie die knallbunten Oldtimer, die in Deutschland keine Zulassung mehr erhalten würden. Sie stinken, machen Krach, aber dennoch macht eine Fahrt damit Spaß.
Mietet euch ein Auto samt Fahrer und wenn ihr Glück habt, zeigt er euch geheime Stelle abseits der Touristenpfade.
Die kubanische Kultur ist geprägt von einer Mischung aus afrikanischen, europäischen und indigenen Einflüssen, die sich in der Musik, der Kunst und der Architektur des Landes widerspiegeln. Wir haben uns einen Abend im Theater gegönnt – und dies war eine außergewöhnliche Erfahrung. Denn die SängerInnen sprangen wie wild durch das Theater, trommelten afrikanische Musik und schrien mehr als dass sie sangen.
Weitere Eindrücke aus Kuba
Die Kubaner sind herzliche und gastfreundliche Menschen. Es ist angebracht, höflich und respektvoll zu sein und sich für ihre Kultur und Geschichte zu interessieren. So haben wir beispielsweise einen Abend an einer leeren Hotelbar mit dem Angestellten gesprochen, der davon träumt, ein eigenes Auto zu besitzen oder sich keinen Handyvertrag leisten kann. Das monatliche Durchschnittsgehalt auf Kuba liegt bei 3.800 Pesos (160 Euro) und viele Renten sind sogar auf 1.500 Pesos (knapp 60 Euro) gedeckelt.
Habt immer Bargeld parat
Kuba hat mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen, was sich auf die Dienstleistungen und die Verfügbarkeit von Waren auswirken kann. Es ist ratsam, ausreichend Bargeld mitzunehmen, da Kreditkarten möglicherweise nicht überall akzeptiert werden.
In Kuba wird der kubanische Peso (CUP) und der kubanische konvertible Peso (CUC) verwendet. Es ist ratsam, Euro oder kanadische Dollar in CUC zu tauschen, da der US-Dollar mit einer zusätzlichen Gebühr belegt ist.
Das solltet ihr vor eurer Abreise beachten
Macht euch im Voraus mit den Einreisebestimmungen vertraut und stellt sicher, dass ihr über alle erforderlichen Dokumente wie Reisepass, Visum und ggf. eine Touristenkarte verfügt – die kubanische Botschaft ist in Berlin-Pankow.
Bucht die erste Unterkunft und euer Transportmittel im Voraus, insbesondere in der Hochsaison. Wir haben mit Booking.com immer gute Erfahrungen gemacht. In Kuba selbst gibt es verschiedene Arten von Unterkünften, darunter Hotels, Casa Particulares (private Unterkünfte) und Hostels. Casa Particulares bieten oft eine authentischere Erfahrung und die Möglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Sie sind mit 25 Euro/Nacht auch nicht besonders teuer.
Und wer einen Mietwagen buchen will, muss einen spezialisieren Kuba-Vertreter in Deutschland finden – und beim Preis handeln. Vorsicht ist auf Kuba geboten, denn die Straßenverhältnisse sind nicht immer optimal und es kann manchmal an Treibstoff mangeln kann. Ihr müsst euch dann am besten jemanden suchen, der euch sympathisch vorkommt und der weiß, wann es an welcher Tankstelle wieder Benzin gibt.
Es wird euch vermutlich auch passieren, dass ihr mit dem Auto einen Platten haben werdet – wir hatten zwei. Der erste war vermutlich dem schlechten Straßenzustand zuzuschreiben. Der Zweite? Ich denke, da wurde uns Luft herausgelassen, denn Hilfe war sofort parat und die Werkstatt um die Ecke. Der Preis für das „Flicken des Reifens“: 250 Euro. Gezahlt haben wir 20 Euro.
Die Insel ist nichts für Internet-Junkies
Das Internet ist auf Kuba begrenzt sein. Informiert euch über die Verfügbarkeit von WLAN-Hotspots oder über den Kauf einer kubanischen SIM-Karte, um mit euren Lieben zu Hause in Verbindung zu bleiben. In einigen Unterkünften und öffentlichen Plätzen gibt es Internetzugang, der jedoch kostenpflichtig ist.
Bucht niemals ein All Inklusiv-Hotel
Wir lieben es, individuell zu reisen, waren aber dennoch neugierig, wie denn die Bettenburgen auf Kuba aussehen, die von Deutschland angeflogen werden.
Wer viel Beton und verrostetes Stahl mag, sich mit 300 anderen Menschen an einem viel zu schmalen Strand begnügen will und mit einem eigenen Trinkbecher urlauben will, ist hier richtig. Alle anderen sollten die Finger von solchen Angeboten lassen, denn das hat gar nichts mit einem Kuba-Urlaub zu tun. Zumal die AI-Anlagen alle in Varadero liegen – und dort gibt es nichts als Hotelhochburgen.
Um auf die Insel zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten
Die gängigste und bequemste Art der Anreise ist per Flugzeug. Kuba hat mehrere internationale Flughäfen, darunter der José Martí International Airport in Havanna, der Juan Gualberto Gómez Airport in Varadero und der Frank País Airport in Holguín. Es gibt Direktflüge von vielen Städten weltweit, insbesondere aus Nord- und Südamerika sowie Europa. Mit etwas Glück gibt es bereits Flüge ab 650 Euro.
Eine beliebte Option für Reisende ist auch die Anreise mit einer Kreuzfahrt. Die Insel in der Karibik wird von vielen Kreuzfahrtlinien als Zwischenstopp oder als Teil einer Karibikroute angesteuert. Informiert euch über die Verfügbarkeit und die notwendigen Einreisebestimmungen für die Einreise per Kreuzfahrt.
Wer in Florida oder Mexiko verweilt und einen Abstecher machen will: nur zu. Es gibt Fährverbindungen von einigen nahegelegenen Inseln und Küstenstädten zu bestimmten Häfen in Kuba. Beispielsweise gibt es Fährverbindungen von der mexikanischen Halbinsel Yucatán nach Havanna oder von Key West in Florida nach Havanna.
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