Gleiche Bezahlung für Frauen

Heute ist Equal Pay Day! Der EPD ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, macht auf den bestehenden Gender Pay Gap aufmerksam und wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen.

Die vom Statistischen Bundesamt errechneten Bruttostundenlöhne der Frauen betrugen im Jahr 2017 16,59 Euro, während Männer auf 21 Euro kamen. Damit liegt die Lohnlücke in Deutschland bei 21 Prozent. Weitere Informationen zur Berechnung des Gender Pay Gaps finden Sie beim Statistischen Bundesamt.

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Teilweise werden Frauen nicht nur in den exakt gleichen Jobs wie Männer schlechter bezahlt. Sie arbeiten häufig auch in Berufen, der per se schon weniger honoriert werden, zum Beispiel als Friseurin, Bürokauffrau oder Altenpflegerin.

Frauen arbeiten auch häufiger in Teilzeit als Männer. All das zusammengerechnet führt zum sogenannten „Pay Gap“, also den messbaren Wert des Lohnunterschiedes zwischen Männern und Frauen.

Politik will mehr Gleichberechtigung schaffen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will das ändern. Sie will Gesetze für mehr Gleichberechtigung schaffen. Ein Vorhaben soll beispielsweise für mehr Frauen in den Führungsebenen deutscher Unternehmen sorgen. Außerdem will Giffey die „sozialen Berufe“, in denen zu etwa 80 Prozent Frauen arbeiten, aufwerten und dafür sorgen, dass dort besser bezahlt wird.

„Gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist eine zentrale Stellschraube für mehr Geschlechtergerechtigkeit“, sagte Christiane Benner, Vize-Chefin der IG Metall und seit 2015 die erste Frau in der 125-jährigen Geschichte der Industriegewerkschaft in deren Führungsspitze. Das Entgelttransparenzgesetz, nach dem Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten auf Anfrage offenlegen müssen, nach welche Kriterien sie bezahlen, sei zwar ein wichtiger Schritt, so Benner. „Aber es bietet zu wenige Ins­trumente, um gleiche Bezahlung auch durchzusetzen.“

„Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern bleibt mit 21 Prozent wie in Beton gegossen – ähnlich wie die Verweigerungshaltung der Bundesregierung, hier strukturell etwas ändern zu wollen“, sagt auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. „Wir fordern ein wirksames Gesetz für gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, das auch für kleinere Unternehmen gilt und ein Verbandsklagerecht enthält.“