Niedergeschlagenheit - Corona ist oft schuld

Languishing ist das Gefühl des Jahres 2021

Wer kennt es nicht: Der liebe lange Tag wird einfach so gelebt, ohne das irgendetwas getan wird. Man könnte es Abhängen oder Dahindümpeln nennen – oder auch Languishing. Die New York Times hat die Mattheit, also das Languishing, jetzt als eine Art Gefühl des Jahres 2021 benannt.

Die geistige Ermattung sei in der Corona-Pandemie mit ihren Belastungen und Einschränkungen sozusagen die Leerstelle zwischen Depression und Euphorie. Was damit gemeint sein soll: Die Abwesenheit des grundsätzlichen Wohlfühlens. Man habe zwar keine echten Symptome einer psychischen Erkrankung, aber eben auch nicht alle Anzeichen für totale psychische Gesundheit. Man funktioniere nicht mit voller Kapazität, könne sich kaum motivieren und konzentrieren – und laufe dabei Gefahr, abzurutschen und womöglich im Kopf ernsthafter krank zu werden

Wissenschaftler und Ärzte raten: Ehrlich statt aufgesetzt positiv zu sein. Zudem raten Psychologe, man solle auf die Smalltalk-Formel «Wie geht’s?» nicht zu standardisiert mit «Gut!» oder «Super» antworten – sondern ruhig mal sagen, dass man ermattet sei.

Was hat Covid damit zu tun? Die endlose, knirschende Angst, die mit der Pandemie verbunden ist, hat uns alle weit von der Spitzenleistung entfernt, unfähig, uns zu konzentrieren oder zu konzentrieren.

Denn dass die Corona-Pandemie den meisten von uns auf die Psyche schlägt, ist mittlerweile unumstritten – in welchem Ausmaß und mit welchen Folgen, ist jedoch noch nicht geklärt.

Lassen wir uns überraschen, wie lange wir noch in diesem Zustand leben müssen? Hoffentlich bekommen wir wirklich alle bald eine Impfung, damit wir nicht weiter neidisch zu unseren Nachbarn schauen müssen, die gefühlt schneller durchgeimpft werden als wir hier in Deutschland.

Ein Tipp: Nehmt euch eine kleine, aber erreichbare Herausforderung an – ein Projekt, ein Puzzle, ein bescheidenes Ziel -, die euren Fokus schärft und euree Begeisterung für das Leben wieder aufleben lassen kann. Das ist leichter gesagt als umgesetzt, aber es klingt nach einem Anfang. Fürs erste.

Wer den Artikel in der New York Times lesen möchte, findet diesen hier.