Der größte Pflegedienst der Nation arbeitet von Zuhause aus – und zwar nicht erst seit Corona. 80 Prozent der rund 4,1 Millionen Pflegebedürftigen hierzulande werden daheim versorgt, ein Großteil davon überwiegend von Angehörigen. Wer die 50 überschritten hat, wird sich häufiger Gedanken machen, wie sie für ihre Liebsten sorgen kann, wenn es nötig wird. Bei einem meiner letzten Frauenabende kam auch das zur Sprache, denn unsere Mütter und Väter sind alle 70+.
Das Inhaltsverzeichnis
Jede wünscht sich, so lange wie möglich für liebe Angehörigen (PartnerIn, Eltern) dazusein und sie nicht in ein Pflegeheim „abschieben“ zu müssen. Die heimische Pflege kann schließlich noch viele, schöne Momente bringen, aber auch eine Menge Belastung.
Vor lauter Sorge um den Angehörigen wird das eigene Wohl dabei allzu oft vernachlässigt. Mit zum Teil erheblichen Folgen.
Man darf sich niemals selbst überschätzen
Oft ist ein Bedürfnis der Angehörigen, ihre Liebsten so lange wie möglich selbst zu pflegen. Viele haben sich versprochen, füreinander zu sorgen. Der Ehrgeiz, dieses Versprechen auch einzulösen, steht oft im Vordergrund – die eigenen Bedürfnisse kommen dagegen meist aber zu kurz.
Wenn die Pflegesituation nicht akut einsetzt, rutschen Angehörige teils eher unbewusst in eine Vollzeit-Pflege hinein. Der Prozess setzt schleichend ein: Zunächst übernimmt man nur die Einkäufe, weil „XY das nicht mehr alleine schafft“ und schnell bietet man Unterstützung bei der Körperpflege an.
Besonders bei einem solchen schleichenden Prozess sei es oft schwierig, einen Schlussstrich zu ziehen
Kommt man zu dem Schluss, die Pflege nicht alleine leisten zu können, gibt es viele Beratungs- und Begleitangebote, um Lösungen für die eigene Situation zu finden.
Als erste Anlaufstelle eignen sich Pflegestützpunkte, da diese eine kostenlose Beratung bieten und die Angebote vor Ort gut kennen. Auch Fragen zur Finanzierung, etwa welche Leistungen von der Pflegekasse bezahlt werden, können dort beantwortet werden.
Das solltet ihr immer beachten
Man sollte immer versuchen, den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren und auf sein eigenes Wohlbefinden zu achten. Zudem muss man sich klarmachen, dass professionelle Pflege kein Laien-Job ist. Wer sich selbst zu viel zumutet, droht auszubrennen.
Hier geht es zur Webseite des Bundesgesundheitsamts, das viele Informationen zur Verfügung stellt.