Gastroskopie

Was bedeutet die Diagnose Stiller Reflux?

Immer mehr Frauen leiden an Sodbrennen oder Verdauungsstörungen, gehen zum Arzt und erhalten die Diagnose Stiller Reflux. Oft wird man allein gelassen und weiß damit nichts anzufangen. Da ich selbst an sämtlichen Intoleranzen (Gluten, Fructose und Laktose), habe ich mich einmal genauer darüber informiert. Falls ihr auch an einem stillen Reflux leidet,  solltet ihr folgendes wissen.

Alles, was wir essen, muss im Magen wieder abgebaut werden. Deswegen produziert unser Magen normalerweise Säure. Bei einigen Menschen kann diese in die Speiseröhre zurückfließen oder „refluxieren“ (daher auch der Begriff „Reflux“).

Stiller Reflux verursacht nicht immer Symptome wie Sodbrennen oder Verdauungsstörungen

Studien belegen, dass 40 Prozent der Bevölkerung einmal im Monat, 14 Prozent einmal pro Woche und 7 Prozent täglich unter Sodbrennen bzw. unter Refluxbeschwerden leiden – Mediziner sprechen bei diesen Fällen von einem gastro-ösophagealer Reflux – der in medizinischen Fachsprache als GERD (gastroesophageal reflux disease) bezeichnet wird.

Bei einem stillen Reflux haben die Patienten nicht immer Sodbrennen, trotzdem kann der Mageninhalt bis zum Kehlkopf oder der Lunge fließen. Das kann mitunter zu Karies, häufiger Heiserkeit oder chronischem Asthma führen – Krankheiten, die man eigentlich nicht mit einem Sodbrennen in Verbindung bringen würde.

Die Ursachen für einen Reflux sind sehr komplex

Weitere Symptome für einen stillen Reflux sind Schluckschmerzen, Schmerzen hinter dem Brustbein, anhaltender Räusperzwang oder Husten, übermäßige Schleimbildung und Herabfließen von Sekret an der Rachenhinterwand und Schlafapnoe. Die Säuremessung im Rachen ist somit ein wesentlicher Bestandteil bei der Diagnose eines stillen Reflux.

Bei gesunden Menschen wird der Speisebrei entlang der Speiseröhre in den Magen transportiert (Peristaltik) und aufgrund eines funktionierenden unteren Speiseröhren-Schließmuskel (Ösophagussphinkter) wird das Zurückfließen des Mageninhaltes verhindert.

Die häufigste Ursache einer Refluxkrankheit wird im Verlust bzw. in der Beeinträchtigung der Speiseröhren-Schließmuskelfunktion und in der Transportfähigkeit der Speiseröhre gesehen, was zum Verlust der natürlichen Antirefluxbarriere führt.

Ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) eine gestörte Muskelspannung, ein gestörter Bewegungsablauf in der Speiseröhre und eine vermehrte Säureproduktion im Magen sind weitere Beispiele, die der behandelnde Arzt beachten, untersuchen und vorab mit dem Patienten besprechen sollte.

Zur Diagnostik dienen direkte und indirekte Untersuchungen der Speiseröhre und des Magens wie Barium-Breischluck oder die Spiegelung der Speiseröhre und des Magens.

Bei einer 24-stündigen ph-Metrie wird über eine in den Magen eingeführte Sonde die Säurekonzentration, ggf. mit zusätzlicher Messung in der Speiseröhre und im Rachen während der Aufzeichnungsphase, bestimmt.

Anhand dieser Untersuchung lässt sich die Säurebelastung in der unteren Speiseröhre über 24 Stunden messen. Diese Untersuchung kann einen Reflux sicher nachweisen.

Sollte der Verdacht auf einen stillen Reflux vorliegen (z.B. aufgrund der oben genannten Symptome des stillen Reflux) kann das Ausmaß des Refluxes mit dem Restech Dx-System (also eine pH-Metrie, die den Säuregehalt im Rachen misst) festgestellt werden, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder auszuschließen).

Das gilt es zu beachten

Sollte eure Ärztin bei einer Diagnostik (Speiseröhrenschließmuskelmessung, Magenspiegelung, 24-Stunden-Säure-pH-Messung oder eine pH-Metrie) durchführen wollen, solltet ihr euch an folgende therapeutische Maßnahmen halten:

    • Vermeidet fettreiche Speisen

    • Reduziert den Kaffee- und Alkoholgenuss auf ein Minimum

    • Nikotinkarenz

    • Keine Mahlzeit zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen

    • Versucht, Stress zu reduzieren

    • Hochstellen des Kopfendes

    • Medikamentöse Therapie

Das wichtigste Therapieziel ist, die Symptome zu lindern beziehungsweise zu beseitigen. Allgemein hilft es, gesünder zu leben, unverträgliche sowie Magen reizende Nahrungsmittel zu meiden und wer es schafft, das Rauchen aufzugeben.

Wer an Übergewicht leidet, sollte versuchen, abzunehmen und Stress entgegenzuwirken. Manche Betroffene äußeren sich vermehrt, dass sie besser schlafen, wenn das Kopfteil des Bettes leicht erhöht ist.

Notwendige Untersuchungen

Eine körperliche Untersuchung des Patienten ist häufig ohne besonderen Befund. Die wichtigste Untersuchung bei einem Verdacht auf stillen Reflux ist die Spiegelung der Speiseröhre und des Magens.

Sollte eine Refluxkrankheit vorliegen, erkennt man diese sofort. Mitunter werden im Rahmen einer Spiegelung auch Proben zur feingeweblichen Untersuchung gewonnen.

Hat der behandelnde Arzt bei der Endoskopie entzündliche Veränderungen (Erosionen) an der Speiseröhrenschleimhaut festgestellt, ist es besonders wichtig, den Säureanteil im Reflux zu verringern.

Eine Refluxkrankheit wird meistens konservativ behandelt, d. h. ohne Operation. Der Patient erhält Säureblocker, die die Magensäureproduktion hemmen und unter dieser Therapie klingt die Entzündung in der Speiseröhre meistens ab und die Beschwerden hören auf.

Eine Operation ist nur dann medizinisch notwendig, wenn die medikamentöse Therapie keinen Erfolg zeigt und der Patient weiter unter Beschwerden leidet.

Sollte dennoch eine OP anstehen, könnt ihr beruhigt sein, denn heutzutage stellt die OP in der Hand eines erfahrenen Chirurgen eine wirksame und komplikationsarme Möglichkeit dar, die Lebensqualität der unter Sodbrennen leidenden Patienten drastisch zu verbessern und den Reflux zu heilen.

Weitere Gesundheitsthemen findet ihr hier.