Letztes Wochenende feierte eine meiner Freundinnen ihren 54. Geburtstag in einem schicken Berliner Café. Schon nach wenigen Minuten war uns allen klar, dass sie ihr Hörgerät nicht trägt, denn sie drehte ständig ihren Kopf nach links und rechts, um jede Unterhaltung am Tisch mitzubekommen. Darauf angesprochen, sagte sie lediglich, dass sie es, weil es so klein ist, verloren hat. Und dabei kam am Tisch die Frage auf, ob man für ein Hörgerät auch zu jung sein kann?
Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, nicht richtig zu hören – ich persönlich leide an Misophonie und höre einfach zu gut, was auch sehr anstrengend sein kann. Im Kino höre ich jedes Knistergeräusch und wünsche mir temporär, weniger gut hören zu können.
Aber würde ich mir auch ein Hörgerät zulegen? Im Alter sehe ich immer schlechter und trage deswegen am PC auch eine Brille, sodass ich denke, ich würde mir auch ein Hörgerät zulegen. Das Hörgerät meiner Freundin stammt von audibene und dieses Modell ist sehr, sehr winzig und verschwindet im Ohr.
Ihr Hörgerät ist darauf ausgelegt, das Hörerlebnis zu optimieren, indem es störende Hintergrundgeräusche minimiert und die Stimmen und Klänge verstärkt, die ihr wichtig sind. Das ist offensichtlich so intensiv, dass sie es in bestimmten Momenten aus den Ohren nehmen muss, weil sie einfach zu viel hört. Das klingt, meiner Meinung nach, nach einem Kompliment für dieses spezielle Hörgerät.
Gründe, die für ein Hörgerät sprechen
- Neue Studien zeigen den Zusammenhang zwischen unbehandeltem Hörverlust und kognitivem Verfall, der das Demenzrisiko um 42 Prozent erhöht
- 61 Prozent aller Hörgeräte-TrägerInnen berichten, dass sie mit ihrem Hörgerät wieder ein erfüllteres Sozialleben führen
- In Deutschland gibt es ca. 14 Millionen Menschen, die unter einer behandlungsbedürftigen Schwerhörigkeit leiden. Dabei sind nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern auch jüngere – und sogar Neugeborene
- Die Altersschwerhörigkeit ist eine schleichende Verschleißerscheinung an den Haarzellen des Innenohrs, die zuerst die höheren Frequenzen betrifft (es wird beispielsweise schwieriger, Vogelgezwitscher zu hören)
Da jeder Mensch einzigartige Höranforderungen hat, sollte man die richtige Wahl des Hörgeräts echten Profis überlassen. Denn sie kennen alle verschiedene Einstellungen und Anpassungsmöglichkeiten so gut, um den persönlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
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