Misophonie

Das bedeutet Misophonie

Ich habe auf diesen Seiten schon einmal über meine Misophonie geschrieben, werde aber immer wieder darauf angesprochen, weil ich sehr extrem auf bestimmte Geräusche reagiere. Jetzt will ich nochmals versuchen, den Begriff Misophonie genauer zu erklären.

Misophonie ist ein Symptom (als Krankheit noch nicht anerkannt), bei der eine Person eine extreme Abneigung gegen bestimmte Geräusche hat. Diese Geräusche können eine starke negative emotionale Reaktion auslösen, wie Wut, Angst oder Stress.

Das bedeutet Misophonie – und das könnt ihr tun

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Empfindungen nicht durch den objektiven Lärmpegel verursacht werden, sondern durch eine abnormale Reaktion im Gehirn auf bestimmte Klänge.

Das bedeutet Misophonie: Nicht jede Frau meditiert, wenn sie Kopfhörer trägt
Misophonie: Nicht jede Frau meditiert, wenn sie Kopfhörer trägt

Misophonie kann das tägliche Leben einer Person beeinträchtigen, indem es schwierig macht, sich in bestimmten Umgebungen aufzuhalten, wie beispielsweise in einem Büro, das vielen Hintergrundgeräuschen ausgesetzt ist. Wenn jemand wie wild auf die Tastatur seines Computers tippt, könnte ich persönlich wahnsinnig werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Misophonie eine seltene „Erkrankung“ ist und nicht bei jedem, der empfindliche Ohren hat, vorliegt. Es wird geschätzt, dass etwa 4 bis 20% der Bevölkerung von Misophonie betroffen sind.

Einige Experten schlagen vor, dass es in Zukunft als eigene Diagnosekategorie in den DSM-Kriterien (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) aufgenommen werden könnte.

Es ist wichtig, einen Fachmann zu konsultieren, wenn ihr denkt, dass ihr an Misophonie leidet, da es behandelbare Bedingungen gibt, die ähnliche Symptome verursachen können.

Einige der häufigsten Ansätze für die Behandlung von Misophonie umfassen

  • Kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze: Diese Ansätze konzentrieren sich auf die Veränderung von Denkmustern und Verhaltensweisen, die mit Misophonie verbunden sind. Dazu kann eine kognitive Verhaltenstherapie, eine Konfrontationstherapie oder eine Kombination aus beiden gehören.
  • Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und die Reaktionen auf Trigger-Geräusche zu reduzieren.
  • Medikamentöse Behandlung: Einige Betroffene können von Antidepressiva, Angstmedikamenten oder anderen psychotropen Medikamenten profitieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Medikamenten immer mit einem Arzt besprochen werden sollte.
  • Geräuschabschirmung: Für einige Betroffene kann es hilfreich sein, den Kontakt mit Trigger zu verhindern (ich persönlich trage so oft es geht Kopfhörer; das ist nicht überall möglich, denn im Kino, wenn die Sitznachbarin mich mit Popcorn-Geräuschen stresst, nutzen Kopfhörer nichts

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