Warum verlieben wir uns eigentlich?

Es ist das wohl schönste Gefühl der Welt – das Verliebtsein. Es kann für die einen reiner Stress, für die anderen purer Genuss sein. Aber warum verliebt man sich überhaupt und wieso können wir uns nicht aussuchen, in wen?

Ich gehe stark davon aus, dass jede von euch bereits einmal im Leben richtig oder mehrfach verliebt gewesen ist. Wisst ihr aber auch, woher das Kribbeln im Bauch kommt? Oder die Nervosität, die Unkonzentriertheit, die Extraportion Lebensfreude, die doch nur ein Gemisch aus Serotonin, Oxytocin,und Dopamin ist?!

Was naheliegend klingt, vermuten auch viele Wissenschaftler. Wir suchen uns unser Objekt der Begierde nicht bewusst aus. Unterbewusste Eindrücke sind ausschlaggebend dafür, in wen wir uns verlieben. Eine Erklärung wären Pheromone (ein abgesonderter Duftstoff). Ergo: Wir fühlen uns zu gewissen Menschen hingezogen, einzig aufgrund ihres Geruches. Nicht umsonst sagt der Volksmund, man könne jemanden nicht riechen.

Wenn wir uns verlieben, läuten unsere persönlichen Alarmglocken

Die chemische Formel für das Verlieben in einen anderen Menschen (egal ob Mann oder Frau) hat noch niemand gefunden und sie wird es auch nicht geben. Aber egal. Es ist aber sicher, dass gewisse biochemische Vorgänge in unserem Körper eine Rolle beim Verlieben spielen.

Wenn wir uns verlieben wollen und offen für einen neuen Partner sind, dauert es in der Regel nicht lange, bis wir einen geeigneten Kandidaten dafür finden. Schlaue Wissenschaftler in Massachusetts (USA) legen nahe, dass schon ein zweiminütiges, intensives In-die-Augen-Schauen Erregung und Gefühle für unser Gegenüber in uns auslösen kann. Einzige Voraussetzung: Man muss unter Menschen, denn wer nur zu Hause rumhängt, wird es schwierig haben, den passenden Partner zu finden.

Wer dieselben Filme oder Musik mag, könnte zusammen passen

Auch die Körperhaltung des möglichen Partners oder der möglichen Partnerin spielt offenbar eine Rolle. So sollen sich Männer eher zu Frauen mit vollen Lippen, rosigen Wangen und symmetrischen Brüsten hingezogen fühlen – diese Attribute suggerieren offenbar einen hohen Östrogenspiegel und somit Fruchtbarkeit. Beim Mann hingegen lassen eine große Nase, ein kräftiger Kiefer und kräftige Augenbrauen auf einen hohen Testosteronspiegel schließen.

Auch kulturelle und soziale Faktoren können beim Verlieben eine wichtige Rolle spielen. Bildung und Beruf beispielsweise. Oder die erlebte Erziehung, die gelesenen Bücher oder die gesehenen Filme beeinflussen unser Liebesverhalten.

Haben wir mit einem bestimmten Charakterzug positive oder negative Erfahrungen gesammelt, kann das ebenfalls beeinflussen, ob wir uns verlieben. Sammelten wir diese Erlebnisse in früheren Beziehungen oder handelt es sich dabei um zentrale Kindheitserlebnisse (positive wie negative), prägen sie sich besonders ein und beeinflussen in der Folge auch, warum wir uns in eine Person verlieben.

Vorsicht: Fallt nicht auf euer Verliebtsein rein!

Es kommt nicht selten vor, dass alles nur ein Fehlalarm war. Nicht umsonst verlieben wir uns häufiger als dass wir wirklich lieben. Nicht immer reichen die Gefühle für eine langfristige Partnerschaft, doch anstatt es auf Biegen und Brechen mit der falschen Person zu versuchen und das Unvermeidbare unnötig aufzuschieben, sollte man besser einen Schlussstrich ziehen. Und einfach dankbar sein für eine Weile des Glücks.