Immer mehr Frauen leiden im Alter an Intoleranzen. Das muss nicht immer nur eine Unverträglichkeit gegen Gluten oder Laktose sein, sondern auch eine Fructoseintoleranz. Ich bin mit allen dreien gesegnet – was mein Leben bzw. mein Essverhalten ziemlich durcheinanderbringt, weil ich seit gut zwei Jahren auf Lebensmittel achten muss, die ich vor der Diagnose („Sie haben alles!“) einfach so in mich hineingestopft habe. Heute will ich mal niederschreiben, wie gemein Zucker sein kann.
Das Inhaltsverzeichnis
Seit der Feststellung meiner Intoleranzen lese ich beim Einkaufen immer die Nährwertangaben auf den Lebensmittelverpackungen. Man denkt immer, Fruktose hat nur etwas mit Zucker und Früchten zu tun (das dachte ich früher auch selbst), aber die Gefahr lauert überall, denn Fruktose kommt selbst in einigen Gemüsesorten vor. Ich nenne an dieser Stelle nur einmal leckeren Paprika, saftige Tomaten und Möhren.
Eine Intoleranz ist nicht mit einer Allergie gleichzusetzen
Der Auslöser einer Fruktoseintoleranz ist eine zu geringe Menge eines ganz bestimmten Transportproteins. Bei einem gesunden Menschen transportiert dieses Protein die Fruktose durch die Dünndarmwand. Gelingt das nicht vollständig, gelangt sie in den Dickdarm und löst mitunter heftige Beschwerden aus.
Um herauszufinden, ob man an einer Fruktoseintoleranz leidet, wird ein H2-Atemtest durchgeführt. Den kann man ambulant in Krankenhäusern durchführen lassen oder auch bequem zu Hause (wenn man denn die Anwendungsbeschreibung genau durchliest und richtig atmet).
Dazu trinkt man auf nüchternen Magen eine Fruktoselösung (!) und pustet anschließend in bestimmten Zeitabständen in ein Gerät, was wie ein Promille-Rechner bei einer Verkehrskontrolle aussieht. Diese Gerät misst den Wasserstoffgehalt in eurer Atemluft.
Übersteigt dieser einen festgelegten Wert und verspürt ihr Beschwerden, seid ihr mit dabei – und habt eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit.
Nach der Diagnose einer Fruktoseintoleranz sollten die ersten zwei bis vier Wochen möglichst ganz auf Fruktose verzichtet werden. Besonders dann, wenn die Beschwerden sehr stark sind.
Diese Symptome ruft eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit hervor
Alles, was im Darm nicht richtig funktioniert, löst Blähungen und Durchfall aus. Das sind auch die Beschwerden, die am häufigsten bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit vorkommen.
Ausgelöst wird dies durch den Fruchtzucker selbst. Denn wenn dieser in den Dickdarm gerät, wird er durch Bakterien zerlegt. Dabei entstehen Gase und Fettsäuren, die Verdauung gerät aus dem Takt. Daneben kann es auch zu Bauchschmerzen, Völlegefühl, Aufstoßen und Übelkeit kommen. Bei jedem Mensch äußern sich die Symptome unterschiedlich stark.
Obst mit sehr wenig Fruktose (weniger als 2 g auf 100 g)
- Aprikose
- Avocado
- Honigmelone
- Nektarine
- Papaya
- Pfirsich
- Zitrone
Diese Lebensmittel ohne Frutose kann man vertragen
- Getreideprodukte
- Reine Tierprodukte (Fleisch, Fisch, Eier, Milch)
- Kartoffeln, Nudeln und Reis
- Die meisten Gemüsesorten
- Kaffee und Tee
- Nüsse und Same
- Kräuter und Pilze
- Hülsenfrüchte (dazu gehäören Linsen, Kidney-Bohnen, Erbsen)
Jeder Jeck ist anders und das gilt auch für Fruktose-intolerante Menschen. Manche Menschen vertragen eine gewisse Menge der entsprechenden Zuckerart, andere wiederum reagieren sehr empfindlich. Übrigens leiden rund 30 Prozent der Mitteleuropäer an einer Fruktose-Intoleranz. Das Gute: Man bekommt sie gut in den Griff, wenn man alle wichtigen Maßnahmen (!) genau beachtet!