Jedes Mal, wenn mir Apple eine wöchentliche Aufzeichnung meiner Bildschirmzeit schickt, schrecke ich kurz zusammen. Denn dann erfahre ich, wie viele Stunden ich täglich auf mein iPhone starre. Dass ich mir im Urlaub eine digitale Auszeit gönnen kann, ist fast das Beste an meinen Reisen. Der ökologische Tourismus stellt sich jetzt wohl auch genau darauf ein, denn es gibt immer mehr Ferienwohnungen, Hotels und andere Unterkünfte, die als handy- und internetfreie Zone beworben werden – als Digital-Detox-Angebote sozusagen.
Das Inhaltsverzeichnis
Digital Detox bedeutet übersetzt „digitale Entgiftung„, den Klassiker unter Digital-Detox-Reisen könnt ihr euch vorstellen: Eine Berghütte, denn abgeschiedenere Urlaubsorte gibt es kaum. Vom Handyempfang mal ganz zu schweigen.
Immer mehr Freizeitangebote und Urlaubsformate kommen seit ein paar Jahren auf den Markt, deren Fokus auf digitaler Abstinenz liegt. Der Gedanke dahinter: Selbst im Urlaub fällt es vielen schwer, auf Computer und Handy zu verzichten, es braucht also jemanden, der einem das Smartphone gezielt wegnimmt.
Wer sich in ein Kloster einmietet, bekommt hinter Mauern für ein paar Tage eine Auszeit von Smartphone und Zeitung, ohne dass „Digital Detox“ draufsteht. Mehrere Hundert der etwa 3000 katholischen Klöster in Deutschland öffnen ihre Pforten mittlerweile für das Programm „Kloster auf Zeit“, wo traditionellerweise komplett auf Medien verzichtet wird.
Hier gibt es sicherlich keinen Empfang
- Es gibt Yoga-Camps, Wellness-Retreats und Fasten-Reisen, bei denen mobile Geräte absolut verboten sind
- Du kannst auch mit einem Segelboot durch die dänische Südsee schippern
- Der Karibikstaat St. Vincent und die Grenadinen vermarkten sich auf dem britischen Markt als Ort zum Abschalten und Regenerieren vom digitalen Stress
- Die Berge sind immer ein idealer Ort, um abzuschalten, weil es auf über 3000 Metern eh kaum Empfang gibt
- Ihr müsst eigentlich gar nicht weit reisen, denn in jeder Sauna sind Smartphones verboten
Ob ein sogenannter „Digital Detox Urlaub“ wirklich hilft, um die Smartphone-Nutzung dauerhaft einzuschränken, müssten Studien erst noch zeigen. Psychologen raten aber, jeden Tag kleine Smartphone-Pausen einzulegen, anstatt sofort auf eine WhatsApp-Nachricht oder einer E-Mail zu reagieren.
Digital Detox leicht gemacht
- Tragt eine analoge Armbanduhr
- Stellt euch einen analogen Wecker neben das Bett
- Deponiert euer Smartphone öfter außer Sicht- und Reichweite
- Greift nicht in jeder Pause zum Smartphone
- Legt Zeiten fest, an denen ihr euer Smartphone nutzt (um beispielsweise Mails zu checken)
Noch eine Anmerkung: Wer permanent googelt, statt nachzudenken und sich Informationen einzuprägen, riskiert das Verkümmern von Nervenbahnen – wie bei einem ungenutzten Muskel. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, einfach die Suchmaschine nach einer Antwort zu fragen, anstatt einfach selbst länger nachzudenken.