Wer Lust auf einen besonderen Urlaub hat und auch gerne einmal unter einem klaren Nachthimmel schlafen möchte, kann entweder nach Marrakesch fliegen – oder nach Jordanien. Denn dort gibt es in Wadi Rum die Gelegenheit dazu. Warum sich eine Reise nach Jordanien lohnt und was euch alles erwartet, erfahrt ihr hier. Vorweg: Ich reise viel und gerne und mir ist noch kein Volk untergekommen, dass so unfassbar nett und hilfsbereit ist wie die Jordanier!
Das Inhaltsverzeichnis
Die Anreise nach Jordanien ist einfach und wenn man nicht in der Hochsaison fliegen muss, sogar günstig. Wer mit dem Flieger anreist, wird aller Voraussicht nach in Aqaba landen, denn Easyjet fliegt diesen Flughafen häufiger an Amman. Aqaba liegt am Golf von Aqaba am Roten Meer und ist einer der wichtigsten Seehäfen des Landes und ein beliebtes Reiseziel für Touristen.
Aqaba hat eine reiche Geschichte, die bis ins alte Königreich von Edom zurückreicht
Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von verschiedenen Kulturen beherrscht, darunter die Nabatäer, die Römer und die Osmanen. Die Stadt bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten, darunter Tauchen und Schnorcheln im Roten Meer, Wandern und Camping in den nahegelegenen Wüstenlandschaften und Besichtigungen historischer Stätten wie dem antiken Schloss Aqaba.
Wir waren von Samstag bis Montag in Aqaba und haben alles gesehen, was es zu sehen gibt. Am ersten Tag ließen wir uns von einem jordanischen Taxifahrer 90 Minuten durch die Stadt fahren. Der Fahrer war so liebreizend und stieg an wichtigen Stellen auch aus, um uns beispielsweise die alte Burg zu zeigen.
Auch eine Fahrt mit dem (kleinen) Hop-on- Hop-off-Bus zeigt die wichtigsten Passagen der Stadt. Und wenn man einen guten Fahrer hat, erfährt man auch, dass ein saudischer Prinz gleich einen ganzen Hafen in Aqaba kaufte, um dort Wohnungen und Hotels hinzubauen.
Wer mit dem Gedanken spielt, lange in Aqaba zu bleiben, sollte meiner Meinung nach den Gedanken wieder verwerfen (es sei denn, man möchte zum Tauchen dorthin). Normale Reiselustige werden in zwei Tagen alles Relevante erforscht haben und sollten sich auf dem Weg nach Wadi Rum machen. Entweder mit einem Leihwagen oder mit dem Taxi – die Preise unterscheiden sich nicht besonders.
Die besten Reisetipps für Jordanien – Wadi Rum darf nicht fehlen, denn es ist ein Traum
Wadi Rum ist eine beeindruckende Wüstenlandschaft im Süden Jordaniens, die auch als „Valley of the Moon“ bekannt ist. Es ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die das Abenteuer suchen und die Natur erleben möchten.
Wadi Rum ist bekannt für seine einzigartige Landschaft mit hohen Sanddünen, rötlichen Felsen und imposanten Canyons. Es ist auch Heimat für eine Vielzahl seltener und gefährdeter Arten, darunter der Nubische Schakal und der Arabische Onager.
In der Wadi Rum gibt es viele Möglichkeiten für Abenteuer-Aktivitäten, darunter Wandern, Klettern, Kamelreiten und Jeep-Touren. Die Wüste ist auch ein wichtiger Kulturstandort, mit zahlreichen archäologischen Stätten, die auf die frühe menschliche Besiedlung des Gebiets hinweisen, und traditionellen nomadischen Stämmen, die bis heute dort leben.
Die Weiße Wüste von Wadi Rum
Wer in der Wüste in einem der vielen Camps übernachtet (es gibt bereits Angebote für 6 Euro pro Nacht), muss auf jeden Fall eine Tagestour mit dem Jeep mitmachen. Wir haben, als wir dies letzte Woche taten, auch gemacht und ich kann nur jedem empfehlen, durch die Weiße Wüste zu fahren bzw. sich fahren zu lassen.
Ihr werdet eine unfassbare schöne Landschaft kennenlernen, die euch auch noch nachhaltig beeindrucken wird. So ergeht es zumindest mir und meiner Freundin. Wir kamen aus dem Grinsen nicht mehr heraus, weil dieses Erlebnis einfach einzigartig ist.
Wadi Rum wurde übrigens 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist eines der bekanntesten Reiseziele in Jordanien.
Petra ist ein Kommerz-Ort – und nicht mein Fall!
Offensichtlich haben wir die falsche Jahreszeit gewählt, um nach Petra zu reisen, denn mit uns waren noch Tausende Menschen vor Ort. Ich persönlich war von Petra nicht angetan, weil es nur darum ging, faule Touristen mit Pferden oder Elektrofahrzeugen für viel Geld ans Ziel zu bringen. Es gab unzählige Verkaufsstände mit horrenden Angeboten – kostet in Petra-Stadt ein Orangensaft knapp 1,50 Euro, wird in Petra das Dreifache verlangt.
Wir hatten vor unserer Abreise eigentlich geplant, zwei Tage in Petra zu bleiben (sodass wir auch den Jordan-Pass passend dazu wählten, dieser kostet, wenn man zwei Tage in Petra sein möchte, 75 jordanische Dinar, das umgerechnet 103 Euro sind). Wir haben aber bereits nach vier Stunden die Schluchten und das Tal wieder verlassen und haben uns stattdessen ein türkisches Bad in einem Hotel gegönnt (für 30 JD für 40 Minuten).
Amman ist eine großartige Stadt
Da wir den Grenzübergang an der Kings Hussein Bridge nach Israel wählten, haben wir uns bereits vorab entschieden, eine Nacht in Amman zu verbringen. Und wurden nicht enttäuscht, denn auch Amman ist eine tolle, arabische Stadt, die uns mit offenen Armen empfing.
Angefangen vom Hotelangestellten, bis zum Parkplatzeinweiser, dem Falafel-Mann oder dem alten Mann auf der Parkbank, der natürlich Deutsch sprach: Auch hier fiel uns sofort auf, wie freundlich dieses Volk ist. Wir hatten auch hier erneut Glück, denn am 4. März wurde in Amman der City of Amman-Tag gefeiert. Die Straßen waren abgesperrt und die Massen auf selbigen. Es war ein großes und besonders friedliches Fest!
Und falls ihr euch fragt: Ja, man kann Jordanien auch ohne Männerbegleitung bereisen. Wir hatten in keiner Sekunde Angst – wovor auch.
Die Anreise nach Jordanien ist von vielen, deutschen Flughäfen möglich. Ein Tipp, der keiner mehr ist: Reist nicht in den Sommermonaten nach Jordanien, denn dann wird es einfach mit über konstanten 40 Grad zu heiß.
Ein weiterer Tipp (denn so haben wir es gemacht): Verbindet einen Jordanien-Urlaub mit einem Trip nach Israel. Setzt euch in einen Bus an der King Hussein Bridge, zahlt ca. 30 Euro für die Ausreise bzw. Einreise nach Israel und 45 Minuten später seid ihr in der Nähe von Jerusalem. Dort kann man einige Tage verbringen, sollte dann aber unbedingt nach Tel Aviv weiterreisen, denn das ist die viel interessantere Stadt. Und das nicht nur, weil Tel Aviv, Jaffa & Co. viele Stadtstrände haben. Aber mehr dazu in einem anderen Artikel.
Habt ihr eher Lust, in Europa zu bleiben? Dann haben wir hier einige Reisetipps für euch.