Plantagenbesitzer auf Kuba

Reisen als Ehrenamt – gute Gründe für den Voluntourismus

Wir wissen alle, dass Reisen unseren Horizont erweitern. Eine besondere Art der Reise, die in den vergangenen Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat, ist das sogenannte Volunteering im Ausland, auch Voluntourismus genannt. Eine Freundin von mir tut dies seit Jahren und pendelt zwischen Berlin und Spanien und Portugal. Sie selbst sagt, dass dies eine sehr schöne Gelegenheit ist, Land und Leute besser kennenzulernen.

Doch wer genau sind die VoluntouristInnen und was gilt es bei der Vorbereitung zu beachten? Opodo hat sich die Zielgruppe genauer angeschaut und gibt u. a. Tipps für einen gelungenen Auslandsaufenthalt.

Voluntourismus lockt in die Ferne

Insgesamt würde mehr als jede:r Dritte der deutschen Befragten, die bisher noch keine Volunteering-Reise unternommen haben, eine solche in Betracht ziehen (33 %) – ein deutlicher Trend zum Interesse an unkonventionellen Reisen. 

Reisen als Ehrenamt - wie wäre es mit Kuba?
Tabakbauern auf Kuba brauchen auch immer Hilfe (Foto: privat)

Die Gründe liegen auf der Hand: 56 % der Befragten möchten auf diese Art und Weise eine neue Kultur kennenlernen, was bei längeren Aufenthalten im Gastland oft direkter möglich ist als auf einer klassischen Sightseeing-Reise.

Und mehr als die Hälfte der Befragten (52 %) suchen in den Projekten nach der persönlichen Selbstverwirklichung, indem sie die lokale Bevölkerung unterstützen.

All das verbindet der Voluntourismus – eine Mischung aus Frewilligendienst (engl. Volunteering) und klassischem Tourismus.

Und auch im späteren Leben ist der Wunsch zum Engagement hoch: In der Gruppe der ab 45-Jährigen ziehen fast drei von vier Deutschen (71 %) in Betracht, eine Reise mit ehrenamtlichem Engagement zu unterstützen.

Viele suchen die Abwechslung zum Vollzeitjob, möchten etwas zurückgeben oder einen Jobwechsel mit einer längeren Pause verbinden. Für die Freiwilligenprojekte selbst ist die ältere Gruppe der Voluntourist:innen besonders deshalb attraktiv, weil sie bereits auf wertvolle Berufs- und Lebenserfahrung zurückgreifen können.

Reisen als Ehrenamt: Wenn das Land gut gewählt ist, in dem man ehrenamtlich arbeiten will, könnte man in ein solches Meer springen
Wenn das Land gut gewählt ist, in dem man ehrenamtlich arbeiten will, könnte man in ein solches Meer springen (Foto: privat)

Generell sollten Interessierte bedenken, dass Volunteering keine Pauschalreise ist, sondern einiger Planung bedarf

Die ehrenamtliche Arbeit im Ausland kann sowohl bereichernd als auch erfüllend sein und ist in vielen Fällen ein Erlebnis, das euer Leben verändern wird.

Egal, wofür ihr euch entscheidet, letztendlich werdet ihr eure Zeit für eine wichtige Sache hergeben.

In diesen drei Ländern könnt ihr ehrenamtlich aktiv werden:

Kambodscha: Das Land ist bekannt für seine köstliche Küche, seine unberührte Inselkette und beeindruckende religiöse Stätten wie Angkor Wat. Möglicherweise weniger bekannt ist, dass die jüngere Geschichte Kambodschas von undenkbarer Tragik und fast ununterbrochenen politischen Unruhen gekennzeichnet ist. Die Folge davon ist weit verbreitete Armut und eine vom Krieg zerstörte Infrastruktur. Es bestehen viele Möglichkeiten für ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen Bereichen

Mexiko: Das Wissen vieler beschränkt sich bei Mexiko auf beliebte Urlaubsziele wie Cancun und Playa del Carmen. Das Land ist jedoch sehr viel vielfältiger als häufig angenommen. Mexiko verfügt über eine riesige kulturelle Vielfalt, die sich aus einer reichen und vielfältigen Geschichte ableitet, sowie äußerst unterschiedliche Landschaften.

Außerdem gehört ein großer Teil des weltweit zweitgrößten Korallenriffs zu Mexiko. Wenn euch das Meer fasziniert, gibt es dort endlose Möglichkeiten, sich im Meeresnaturschutz zu engagieren, aber das ist noch nicht alles. Auch die Arbeit mit unterprivilegierten einheimischen Gemeinden, Lehrprojekte und medizinische Hilfsinitiativen bieten entsprechende Möglichkeiten.

Kolumbien erholt sich immer noch von seinem Ruf als Land mit mächtigen Drogenkartellen und der damit verbundenen Gewalt. Trotz seiner Geschichte und den damit verbundenen Vorurteilen, hat es sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Urlaubsziele gemausert. Zu verdanken hat das Land diese Entwicklung seinen supermodernen Städten und einer relativ unberührten Natur.

Die Landschaften umfassen alles von Regenwäldern und tropischen Stränden über schneebedeckte Berge bis hin zu kargen Wüsten. Deshalb gibt es häufig Umweltprojekte, bei denen mitgeholfen werden kann. In Kolumbien bestehen in Bereichen wie Gemeindeentwicklung, Bildung und Sozialfürsorge zahlreiche Möglichkeiten für eine ehrenamtliche Tätigkeit.

Die drei wichtigsten Tipps für einen gelungenen Auslandsaufenthalt*

  • Zeit ist ein entscheidender Faktor, denn wie in jedem Job müssen Volunteers zunächst in das Projekt eingearbeitet werden. Je länger die Reise ist, desto stärker ist die Unterstützung
  • Die hohe Nachfrage nach attraktiven Volunteering-Angeboten zieht leider auch unseriöse Nachahmer:innen an. Interessierte sollten genau darauf achten, ob ihre Hilfe und das investierte Geld wirklich da ankommen, wo es gebraucht wird
  • Viele NGOs, Organisationen und Veranstalter:innen bieten vorab Seminare an, die die Freiwilligen auf ihren Aufenthalt im Ausland vorbereiten und geben wichtige Hilfestellung für die eigene Planung

*Quelle: Opodo

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