Chili kann nicht jede vertrage, gilt aber als gesund

Ist scharfes Essen wirklich gesund?

Ich gebe es zu, ich bin ein Weichei, wenn es um scharfes Essen geht. Meine Freundin hingegen bestellt beim Kellner sofort Pfeffer & Co. nach, ohne ihr Essen überhaupt angerührt zu haben. Sie hat auch keinerlei Hemmungen, ihre Mahlzeiten ordentlich mit Chili, Ingwer oder Wasabi nachzuwürzen. Ich frage mich immer: Ist scharfes Essen wirklich gesund?

Spaghetti all’arrabbiata, in deren Soße Chili steckt oder auch Sushi mit Wasabi, das Senföl enthält, lässt unsere Zungen ordentlich prickeln. Wer diese Gerichte auf dem Teller hat und Schärfe nicht gewohnt ist, gerät bei den ersten Bissen vielleicht ins Stocken. Es brennt förmlich im Mund.

Wer aber scharfes Essen zu sich nimmt, sendet anhand dieser Stoffe dem Gehirn einen Schmerzreiz, woraufhin Endorphine ausgeschüttet werden. Diese Glückshormone wiederum entspannen unseren Körper. Deswegen gilt u. a. Chili auch als eine Art Naturdroge.

Wenn man es mit der Schärfe nicht übertreibt, ist scharfes Essen aber in der Tat gesund

Denn die Scharfstoffe (namens Capsaicin) im Essen steigern unseren Speichelfluss und das wiederum kann eine positive Wirkung auf die Zahngesundheit haben.

Scharfes Essen: Eine leckere Portion Spaghetti - wer mag das nicht?
Eine leckere Portion Spaghetti – wer mag das nicht? (Fotocredit: ponce_photography)

Als Folge von scharfem Essen wird zudem unser Gewebe besser durchblutet, unsere Körpertemperatur steigt und das kurbelt unseren Stoffwechsel an. Bei einer Erkältung kann scharfes Essen schleimlösend wirken.

Scharfes Essen lässt uns schwitzen, wofür unser Körper eine Menge Energie braucht und dabei von ganz alleine Fett verbrennt. Somit kann man durch scharfes Essen auch abnehmen. Wer scharfe Gewürze nicht gewohnt ist, isst gleichzeitig langsamer und erreicht mit geringeren Mengen seine Sättigungsgrenze – und isst folglich weniger!

Scharfes Essen kann der Leber helfen

Viele Studien haben bereits gezeigt, dass Capsaicin die Leber vor Schäden bewahren kann. Auch das Fortschreiten bereits bestehender Leberprobleme könnte mithilfe von Capsaicin gestoppt werden. Wer daher seiner Leber Gutes tun möchte, baut regelmäßig Chilis bzw. Cayennepfeffer in seine Ernährung ein oder nimmt Capsaicin als Nahrungsergänzung.

Worauf man aber achten muss

Aber Vorsicht: Durch die Schärfe werden auch die Magen- und Darmschleimhäute gereizt, was zu starken Magenschmerzen und/oder Durchfall führen kann. 

Und auch diejenigen, die häufig unter Sodbrennen leiden, sollten auf scharfes Essen verzichten. Denn die verstärkte Produktion von Magensaft kann das Sodbrennen verschlimmern.

So wirken scharfe Gewürze

  • Ingwer wirkt gegen Übelkeit, Seekrankheit, (Schwangerschafts-) Erbrechen
  • Pfeffer kurbelt die Verdauung und den Kreislauf an
  • Paprika, Chili und Peperoni sind die ideale Ernährung bei Arthrose und Rheuma, denn sie haben alle drei eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung
  • Senf reguliert den Blutdruck
  • Knoblauch beugt Arteriosklerose vor

Milch statt Wasser zum Neutralisieren

Wird es zu feurig im Mund, haben viele den Impuls, mit einem Glas Wasser zu löschen. Die Idee ist aber nicht zielführend, denn als Ausgleich sollte man einen Schluck Milch trinken oder etwas Joghurt oder Käse zu essen.

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